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Donnerstag, 28. Oktober 2010

„e-Home Energieprojekt 2020“ in Dreye & Stuhr geht in die heiße Phase

Private Elektroautos in Weyhe und Stuhr. Photovoltaikanlagen mit bis zu 30 kWp auf örtlichen Dächern. Klimaanlagen, die von grünem Strom gespeist werden. Dazu die gesamte Technologie in einem attraktiven Gesamtpaket mit finanziellen, nicht rückzahlbaren Zuschüssen verpackt. Eine zu 100% geförderte und umfassende Energieberatung noch dazu. Zukunftsmusik? Nein, keineswegs.

Denn die Kommunen Stuhr und Weyhe werden nun in einem fest umrissenen Testgebiet zu einer innovativen Modellregion erklärt. Dies betrifft konkret die Gebiete Dreye-Süd (Weyhe) und Heiligenrode/Maifeld in Stuhr. Ausgewählte Haushalte, die sich innerhalb des Testgebietes befinden, wurden diesbezüglich bereits von den Initiatoren angeschrieben.

e-Home ist ein Projekt des Teams „Netzentwicklung Strom“ von E.ON Avacon. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN). Zudem wird das Vorhaben durch die Gemeinden Stuhr und Weyhe sowie die örtlichen Klimaschutznetzwerke Weyhe PLUS und Stuhr PLUS unterstützt. Auch enerpremium ist neben weiteren Energieberatern als Energieberatungsteam bei diesem Projekt beratend tätig.

Was wird in welcher Höhe gefördert?

1. Energieberatung:

Die Energieberatung wird innerhalb des Projektes zu 100% gefördert. Die Beratung reduziert sich dabei keineswegs auf die Projektberatung, sondern bezieht sich ausdrücklich auf energetische Aspekte des Gebäudes.

2. PV-Anlage:

PV-Anlagen werden gefördert, sofern die betreffenden Dächer in Richtung Süden, Osten oder Westen ausgerichtet sind und eine Mindestgröße von 3,5 kWp haben. Die Maximalgröße bezüglich der Förderung beträgt 30 kWp. Bezuschusst werden diese Anlagen mit bis zu 30% - wohlgemerkt neben der ohnehin gültigen gesetzlich garantierten Vergütung durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG).

3. Klimaanlage:

Klimaanlagen werden im Rahmen des Projektes mit 100 Euro je klimatisiertem m² gefördert, was bei einer durchschnittlichen Klimaanlage einer 100%-Finanzierung entspricht. Die Mindestkälteleistung muss bei 2,5 kW liegen und eine Heizfunktion muss vorhanden sein.

4. Elektrofahrzeug

Beim Elektro-PKW handelt es sich um einen Peugot iON. Dieses Fahrzeug fährt 100% elektrisch und wird so stark gefördert, dass die Leasingrate für die Projektbeteiligten bei maximal 150-160 Euro pro Monat liegt. Dies entspricht laut Initiatoren einer Förderung in Höhe von rund 70%. Das Fahrzeug wird für drei Jahre zur Verfügung gestellt. Der Akku hat eine 5-jährige Garantie und die Winterräder sowie Service sind inklusive.

Für die relevanten Haushalte im Gebiet Weyhe/Dreye findet am Montag, den 08. November um 18.30 Uhr im Vereinsheim des SV Dreye, Kirchweyher Straße 102 eine weitere Infoveranstaltung in Weyhe statt. Online gibt es unter www.ehomeprojekt.de weitere Informationen.

Zum Download stehen folgende Unterlagen bereit (bitte rechte Maustaste und „Ziel speichern unter“ wählen):

- Projektbroschüre
- Bewerbungsbogen
- Teilnahmebedingungen

Auch wir stehen für Rückfragen zur Verfügung:

enerpremium
Waldstraße 4
28844 Weyhe
E-Mail: info(at)enerpremium.de
Tel.: 04203 / 80 41 84

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Donnerstag: Tag der Entscheidung in Sachen Atomgesetz

Am morgigen Donnerstag fällt die Entscheidung: Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages stimmen über die von der Bundesregierung vorgelegten Novelle des Atomgesetzes ab.

Wir erinnern uns:

Der Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Regierung, der 2009 geschlossen wurde, sieht eine Laufzeitverlängerung bestehender Kernkraftwerke vor, die über die im Atomkonsens vorgesehenen Zeiten hinausgeht. Über die Absicht die Laufzeitverlängerung durchzusetzen machten CDU und FDP schon während des Wahlkampfes kein Geheimnis.

Im Frühjahr dieses Jahres ließ die Regierung dann eine Laufzeitverlängerung um mehrere Jahrzehnte prüfen. Atomenergie ist nach schwarz-gelber Auffassung eine „Brückentechnologie“, wobei hierbei anzumerken ist, dass auch innerparteilich durchaus kritische Stimmen immer lauter werden (siehe z.B. hier).

Am 5. September 2010 erklärte Merkel - begleitet von lautstarken Protesten - nach einem „Atomgipfel“ mit den betreffenden Stromkonzernen, die Laufzeiten älterer Kernkraftwerke um 8 Jahre und die neuerer Kernkraftwerke um 14 Jahre verlängern zu wollen.

Ungeachtet der unüberhörbaren Proteste und der immer größer werdenden Anti-Atom-Bewegung möchte die Bundesregierung morgen die Novelle verabschieden.

Der BUND ruft daher auch morgen wieder zu Protesten auf. In einer E-Mail vom BUND-Klimateam heißt es: „Wir wollen der schwarz-gelben Bundesregierung auch am kommenden Donnerstag zeigen, was wir von ihrer Politik halten. Mit einer „Protestkette“ am Morgen wollen wir noch vor der Sitzung des Bundestages lautstark im Regierungsviertel protestieren. Und eines ist klar: Der Protest geht weiter. Eine Woche nach der Bundestagsentscheidung findet in Dannenberg die große Auftaktkundgebung gegen den Castor-Transport ins Wendland statt. Der BUND ist einer der Träger der Kundgebung und beteiligt sich in diesem Jahr zum ersten Mal auch an der gewaltfreien Blockade des Castor-Transportes.“ Weitere Infos zum Protest: bund.net

Atomenergie ist nicht nur risikobehafteter Wahnsinn, sondern belastet darüber hinaus die Steuerzahler enorm:



Klicken Sie hier für weitere Gedanken zu Erneuerbaren Energien und Atomkraft.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Was für Obamas Oma gut ist, kann für Obama nicht schlecht sein!

Obamas Oma ist bereits 2009 auf Photovoltaik umgestiegen. In einem Interview sagte sie damals: „Es freut mich sehr, dass mein Haus nun mit Solarzellen ausgerüstet ist und ich werde dafür sorgen, dass mein Enkel davon erfährt. (…)“.

Ihr Versprechen hat sie tatsächlich eingelöst, denn auch Obama hat sich nun entschieden auf dem Dach des Weißen Hauses Solarzellen zu installieren, wie sonnenseite.com nun berichtete.

Wer weiß, vielleicht nutzt Obama ja schon bald auch sein privates Dach zur grünen Stromproduktion!?



Bildquelle: nachhaltigkeit.org

Montag, 25. Oktober 2010

Klimaschutz selbst gemacht! (Teil 2)

Hier nun der Teil zwei des kürzlich gestarteten Themas „Klimaschutz selbst gemacht!“:

Vorab ein kurzer Rückblick: In Teil eins haben wir damit begonnen, wie Verbraucher beim Klimaschutz selbst durchstarten können und wie sich vor allem schon „im Kleinen“ etwas nachhaltig bewegen lässt. Genau an dieser Stelle möchten wir nun fortfahren…

5.) Tageslicht nutzen und die Beleuchtung mit LED-Birnen optimieren

Durch eine gezielte Einrichtung des Arbeitsplatzes in helleren Raumbereichen lässt sich das natürliche Tageslicht gut ausnutzen, um Strom für die Beleuchtung zu sparen.

Zusätzlich sollte die bisherige Beleuchtung neu durchdacht werden:

Eine herkömmliche Glühlampe hat einen Wirkungsgrad von etwa 5%. Das heißt, dass eine solche Glühbirne nur (!) 5% der eingesetzten Energie in Licht umwandelt. Die restlichen 95% sind Verlustleistungen, nämlich Wärmeenergie. Somit ist die Glühbirne höchst unwirtschaftlich, denn sie produziert mehr Wärme als Licht.

Allein in Deutschland könnte man sofort auf zwei Atomkraftwerke verzichten, wenn statt der Glühlampe sparsamere Leuchten verwendet werden würden. Kein Wunder also, dass in der EU ein „Glühbirnenverbot“ am 08. Dezember 2008 beschlossen worden ist. Sukzessive wurden Glühbirnen mit mehr als 100 Watt im September 2009 aus dem Handel genommen. Anfang 2010 folgten Glühbirnen mit mehr als 40 Watt und zwei Jahre später, im August 2012, sollen auch schwächere Lampen vom Markt genommen werden. (Quelle: warum-led.de).

Das Verbot bezieht sich auf die Verbreitung ineffizienter Glühbirnen. Das heißt konkret,  dass innerhalb der EU keine verbotenen Glühlampenprodukte mehr in den Verkehr gebracht werden und an Handel bzw. Endverbraucher geliefert werden dürfen.

Nun sind die so genannten Energiesparlampen zwar sparsamer als herkömmliche Glühbirnen, womit sie die Vorgaben der EU erfüllen. Aber in Bezug auf die Umweltverträglichkeit und die Gesundheit weisen diese Produkte einige Nachteile auf. So enthalten die Energiesparlampen giftiges Quecksilber und haben im Hausmüll daher nichts zu suchen. Es handelt sich um Sondermüll (Quelle: Focus).

Eine weitaus bessere Alternative zu den bekannten Energiesparlampen sind LED-Lampen, denn die sind weitaus umweltfreundlicher (siehe z.B.: elektror.de) Ein zusätzlicher Vorteil: LED-Birnen sind ökonomisch sinnvoll und lassen sich i.d.R. in bestehende Fassungen schrauben, ohne etwas umrüsten zu müssen. Zudem haben LED-Birnen eine sehr hohe Lebensdauer.

Mit LED-Birnen lassen sich erhebliche Einsparungen gegenüber einer herkömmlichen Glühbirne bzw. einem herkömmlichen Halogenstrahler erzielen:

Quelle der Grafik: DEL-KO 

Im Gesamtmix des Stromverbrauchs, hat der Strom für Beleuchtung ungefähr einen Anteil von ca. 11%. Dennoch ist die Beleuchtung eine effiziente Stellschraube, um zu sparen und die Umwelt zu schonen.

7.) Kühl- und Gefrierschranktemperatur optimieren

Wussten Sie schon, dass etwa 36% des im 3-Personen-Haushalt eingesetzten Stroms fürs Kühlen und Gefrieren benötigt werden!? 

Oft sind Kühl- und Gefrierschränke ineffizient eingestellt und fressen unnötig Strom. Wenn der Kühlschrank auf 7°C und der Gefrierschrank auf -18°C eingestellt sind, reicht dies für eine adäquate Kühlung völlig aus. Niedrigere Temperaturen fressen unnötig Strom. Auch der Standort der Geräte ist nach Möglichkeit so zu wählen, dass es sich um einen kühlen und gut belüfteten Raum handelt. Zudem sollten die Geräte nicht zu groß dimensioniert sein, um Energie zu sparen. Als Orientierung sollte man mit 60 Liter pro Person rechnen (Ausnahme: Ca. 100 Liter für einen Single-Haushalt).

Übrigens: Regelmäßiges Abtauen spart erheblich. So erhöht z.B. eine Vereisung von nur fünf Millimetern den Stromverbrauch bereits um 30 %.

Detaillierte Infos zum Thema Kühl- und Gefrierschrank gibt es z.B. unter evo-ag.de

Teil drei folgt in Kürze…


Donnerstag, 21. Oktober 2010

Vortrag zur Elektromobilität in Bremen

Elektrofahrzeuge sind ein zentrales Thema. Die Bundesregierung möchte bis 2020 eine Millionen Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen sehen. Sind Elektroautos nun echte Alternativen zum herkömmlichen Auto oder handelt es sich dabei nur um ein fernes Zukunftsszenario? Dieser Frage möchte sich Herr Dr. Rausch vom Fraunhofer-Institut am Samstag, den 30. Oktober um 11.00 Uhr im Rahmen eines kostenlosen Vortrags widmen.

Dr. Rausch ist Leiter der Abteilung "Elektrische Systeme" und ist darüber hinaus verantwortlich für die regionale Projektleitstelle der Modellregion Elektromobilität Bremen/Oldenburg. Damit ist Rausch ein ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet.

In dem rund 30-minütigen Vortrag geht es um die mit der Elektromobilität verbundenen Chancen und Herausforderungen bezüglich einer nachhaltigen Energiewirtschaft, CO2-Reduzierung und Alltagstauglichkeit eines solchen Fahrzeugs. Zusätzlich geht es auch um die Modellregion Bremen/Oldenburg.

Veranstaltungsort:
Haus der Wissenschaft
Sandstraße 4/5
28195 Bremen


Weitere Infos gibt es unter http://www.hausderwissenschaft.de/Elektrofahrzeuge.html

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Regenerative Energien als Jobmotor

Regenerative Energien schaffen Arbeitsplätze. Viele Arbeitsplätze. Mehr Arbeitsplätze als bisher vermutet. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Bundesumweltministerium in Auftrag gegebene wissenschaftliche Studie:

340.000 Menschen verdanken ihren Arbeitsplatz der Erzeugung von Strom, Wärme oder Treibstoffen aus erneuerbaren Quellen (Stand: 2009). Vergleicht man diese Zahlen mit den Zahlen aus 2004, so hat sich die Zahl der Beschäftigten mehr als verdoppelt, was die bisherigen Schätzungen deutlich übertrifft.

In einer Pressemitteilung des Bundesministeriums heißt es:

"Die Arbeitsplatz-Bilanz erneuerbarer Energien ist positiv. Denn in nahezu allen analysierten Szenarien führte ein ambitionierte Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland zu eindeutig positiven Netto-Beschäftigungswirkungen, verglichen mit einer Energieversorgung, die weitestgehend auf erneuerbare Energien verzichtet." (Quelle: BMU)

Die Details der Studie können in der Broschüre "Erneuerbar beschäftigt" nachgelesen werden.

Montag, 18. Oktober 2010

Machen Erneuerbare Energien unseren Strom wirklich teurer?

Vergangene Woche überschlugen sich die Schlagzeilen bereits. „Alternative Energien machen Strom teurer“ hieß es im Weser Kurier. Financial Times Deutschland sprach sogar von einem „ökologischen Stromschlag“.

Sind die Erneuerbaren Energien tatsächlich für Strompreiserhöhungen verantwortlich? Daran schließt sich die Frage an, ob es neben den anfallenden Kosten auch vielleicht einen (wirtschaftlichen) Nutzen gibt?

Aber beginnen wir mit dem eigentlichen Grund für die Schlagzeilen:

Nüchtern betrachtet soll die so genannte Umlage für Erneuerbare Energien (auch EEG-Umlage genannt) um knapp 70% im kommenden Jahr steigen. Damit beträgt die Umlage, die die Stromkunden tragen müssen, 3,53 Cent pro Kilowattstunde (aktuell sind es übrigens 2,047 Cent pro kWh) (Quelle: Klima-Lügendetektor).

Ein durchschnittlicher 4-Personen-Haushalt (2 Erwachsene + 2 Kinder) verbraucht im Jahr ca. 4.000 kWh, was rechnerisch Kosten in Höhe von 141,20 Euro für die Umlage bedeutet. Isoliert betrachtet scheint das auf den ersten Blick ein spürbarer Kostenblock zu sein. Die Betonung liegt hier jedoch auf „isoliert“.

Denn eine faire Betrachtung würde die Kosten der konventionellen Stromerzeugung (etwa durch Atomkraftwerke) vergleichend gegenüberstellen. Eine faire Betrachtung müsste den angeprangerten Kosten auch den volkswirtschaftlichen Nutzen gegenüberstellen. Nur dann ergibt sich ein sehr viel differenzierteres Bild.

Zwar ist der Strom aus konventionellen Energien augenscheinlich günstiger, jedoch sind in diesem Preis nicht die Kosten für die Umwelt- und Klimaschäden eingerechnet. Der ee-Blog verweist dabei zusätzlich auf die Gefahren der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.

Wie sieht es mit Atomstrom aus?

Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft hat diesbezüglich im Auftrag von Greenpeace genauer nachgerechnet: Bisher wurden Atomkraftwerke mit mindestens 204 Milliarden Euro subventioniert, was einem Wert von 4,3 Cent je kWh entspricht. Hinzu kommen die Kosten der bisher ungeklärten Endlagerung des Atommülls, die vor allem künftige Steuerzahler belasten. Vor diesem Hintergrund relativieren sich die besagten 3,53 Cent pro kWh ein ganzes stückweit.

Merke: Im Gegensatz zu den konventionellen Energieträgern produzieren die Erneuerbaren Energien zusätzliche volkswirtschaftliche Gewinne. Außerdem sind die Kosten klar kalkulierbar und es gibt keine weiteren versteckten Kosten, womit es sich um einen echten und damit ehrlichen Preis handelt.

Laut dem Marktforschungsunternehmen TNS Emnid sind 75% der Deutschen bereit, in die Förderung der Solarenergie zu investieren (Quelle: Geb-Info). Die Deutschen wollen zudem die Energiewende. Laut Infratest dimap sprechen sich 84% der Bürger gegen die geplante Absenkung der Solarstromförderung aus. Demgegenüber stehen zudem nur sehr wenige Atom-Befürworter.

Experten bestätigen darüber hinaus immer häufiger, dass die Strompreiserhöhungen weit über das hinausgehen, was durch die EEG-Umlage zu rechtfertigen wäre. So betonte Björn Klusmann (Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie) bereits im Februar 2010, dass die Erneuerbaren Energien nicht die Kostentreiber sind, sondern ganz im Gegenteil einen kostensenkenden Effekt an der Strombörse haben. Die neue EEG-Umlage dürfe von den Stromkonzernen deshalb nicht zum Anlass für Strompreiserhöhungen genommen werden (Quelle: Pressemitteilung von der Agentur für Erneuerbare Energien vom 25.02.2010). Im Jahr 2008 sorgten die Erneuerbaren Energien z.B. für Preisdämpfungen von bis zu 5,4 Miliarden Euro (Quelle: Klima-Lügendetektor).

In der Kosten-Nutzen-Betrachtung gewinnen die Erneuerbaren Energien gegenüber der isolierten Betrachtung deutlich:

Die Erneuerbaren Energien (d.h. konkret Wind- und Sonnenenergie, Wasserkraft. Biomasse und Geothermie) decken momentan mehr als 16 Prozent des deutschen Strombedarfs. Die Förderung dieser Energien beläuft sich nach Angaben der Übertragungsnetzbetreiber 2010 auf ca. 8,2 Milliarden Euro. Laut Bundesumweltministerium konnte der erneuerbare Strom allein im vergangenen Jahr rund 69 Millionen Tonnen Kohlendioxid vermeiden. Umgerechnet sind das positive Effekte in Höhe von 5,7 Milliarden Euro für vermiedenen Klima- und Umweltschäden. Erneuerbare Energien ersetzen Steinkohle, Erdgas und Uran und machten so im vergangenen Jahr Rohstoffimporte in Höhe von 2,2 Milliarden Euro überflüssig. Für 2010 liegen noch keine Daten vor, aber eines ist sicher: Schwächer sind die positiven Effekte nicht geworden (Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien


Erneuerbare Energien sichern zusätzlich Arbeitsplätze und kurbeln die Auftragslage auch im Mittelstand an. Insofern wäre eine fairere Berichterstattung wünschenswert.

Abschließend noch ein interessanter Film zur Geschichte des EEG:

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Klimaschutz selbst gemacht! (Teil 01)

„Wir, als klimabewusste Menschen, können der Politik vorausgehen“, schreibt das Umweltbundesamt in der Broschüre „Klimaneutral leben: Verbraucher starten durch beim Klimaschutz“.

Ja, das stimmt! Aber wie? Daher soll es in diesem Beitrag darum gehen, wie sich etwas vor allem „im Kleinen“ bewegen lässt. Natürlich handelt es sich dabei um eine erste Sammlung von Ideen, die gerne mit Kommentaren und Beiträgen ergänzt werden dürfen. Starten wir zur groben Orientierung mit dem Ändern im Stromsektor:

1.)  Zu einem grünen Stromanbieter wechseln

Das ist gerade für diejenigen geeignet, die nicht in eine Photovoltaik investieren können oder über keine eigene Dachfläche verfügen (z.B. als Mieter; Aber auch PV-Anlagen-Betreiber sollten über einen solchen Wechsel nachdenken, wenn sie ihren selbst produzierten Strom nicht zwischenspeichern. Dadurch wird auch nachts nur grüner Strom verwendet, wenn es heißt „EVU an Kunde“).

Viele Anbieter werben mittlerweile damit, dass sie grünen Strom anbieten. Doch viele dieser Marken gehören konzerntechnisch zu den bereits bekannten Stromkonzernen, die auch Atomstrom verkaufen. Unabhängigkeit ist damit ein wichtiges Unterscheidungskriterium und trennt hier die Spreu vom Weizen.

Unterm Strich gibt es schließlich nur wenige Anbieter bzw. Marken, die authentisch grünen Strom anbieten. Eine Übersicht von unabhängigen Anbietern sind unter http://www.atomausstieg-selber-machen.de/ zu finden.

Und was nur wenige wissen: Der Wechsel ist schnell vollzogen. Meist liegen die Anbieter preislich sogar noch unterhalb der bekannten Wettbewerber. Und wenn es doch mal anders sein sollte, so sei erwähnt: Klimaschutz kostet Geld - kein Klimaschutz kostet Leben!

Mit Hilfe eines Onlineformulars und der Zählernummer ist der Wechsel innerhalb weniger Minuten erledigt. Eine Kündigung beim gegenwärtigen Anbieter ist meist nicht mal erforderlich, da dies gleich der neue Anbieter übernimmt. Zeitaufwendig ist der Wechsel also nicht. Hinzukommt, dass auch der Strom in der Wohnung oder im Haus nicht plötzlich ausfällt, nur weil der Stromanbieter gewechselt wird – ein Vorurteil, dass uns tatsächlich schon des öfteren begegnet ist.    

2.) In eine Bürgersolaranlage investieren

Wer selbst kein eigenes Dach für eine eigene Stromerzeugung hat, kann in eine so genannte Bürgersolaranlage investieren. Auf diese Weise verbindet man die Investition nicht nur mit attraktiven Renditen, sondern auch mit einer ökologisch höchst sinnvollen Aktivität.

Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich bei einer Bürgersolaranlage um einen Zusammenschluss von Bürgern, die privatwirtschaftlich grünen Strom produzieren und diesen dann gewinnbringend in das öffentliche Netz einspeisen.

3.) Eigene Dachflächen Nutzen mit Photovoltaik

Eine interessante Möglichkeit ist auch die Investition in eine eigene Solaranlage, die i.d.R. Renditen zwischen acht und neun Prozent verspricht. Auf diese Weise arbeitet die Sonne für die Bewohner des Hauses. Der Strom kann – neben der Einspeisung ins Stromnetz – zudem selbst verbraucht und dabei ebenfalls vergütet werden. Das Ganze dann übrigens mindestens 20 Jahre lang und staatlich garantiert.

Interessant ist dabei vor allem eines: 2009 haben in Deutschland die Familien mehr in Solarenergie investiert als E.ON, EnBW, RWE und Vattenfall in den Kraftwerksneu und -ausbau! Eine kleine, aber feine Revolution also.

Leute, die noch größere Anlagen bauen möchten, können alternativ oder zusätzlich fremde Dachflächen anmieten. Auch das ist eine interessante Möglichkeit – für Pächter und Dachinhaber gleichermaßen.

4.) Eigenen Stromverbrauch drosseln

Der eigene Stromverbrauch lässt sich durch den Austausch von stark stromfressenden Geräten reduzieren. Beim Neukauf zieht man dann konsequenter Weise nur noch stromsparende Geräte in Erwägung. Eine Übersicht dazu lässt sich unter http://www.spargeraete.de/ finden.

Standby-Funktionen von Geräten sind in punkto Stromverbrauch unvorteilhaft. Daher lohnt es sich derartige Geräte ganz auszuschalten, indem man sie z.B. ganz vom Netz nimmt, den Stecker zieht oder bequemer Weise eine entsprechende Steckdose mit separatem An- und Ausschalter verwendet. Eine kleine Änderung im alltäglichen Nutzungsverhalten kann schon viel bewegen und das macht sich auch im Portemonnaie bemerkbar.

(…)

Teil zwei folgt in Kürze…

Freitag, 8. Oktober 2010

Größte PV-Anlage in Weyhe in Betrieb

Kürzlich ist Weyhes größte Solarstromanlage in Weyhe mit einer Spitzenleistung in Höhe von 200 kWp ans Netz gegangen – wie der Weser Kurier heute berichtet. Die Anlage befindet sich auf einer Gewerbeimmobilie des Handelunternehmens Joh. Gottfr. Schütte.

Wir haben mal nachgerechnet:

Bei einer konservativen (!) Schätzung von ca. 875 kWh je kWp generiert die Anlage rund 175.000 kWh pro Jahr. Damit kann diese Anlage schätzungsweise 44 Vier-Personen- Haushalte (pro Haushalt ca. 4.000 kWh pro Jahr) versorgen.

Wenn man eine 20-jährige Laufzeit zu Grunde legt, so werden CO2-Emissionen in Höhe von rund 2.013 Tonnen eingespart – und zwar abzüglich des für die Erzeugung anfallenden CO2-Ausstoßes!

Aber nicht nur ökologisch ist eine solche Investition sinnvoll. Denn trotz gesunkener, gesetzlich garantierter Einspeisevergütung liegt die Rendite einer Großanlage regelmäßig im zweistelligen Prozentbereich. Warum kommt da nicht jedes Unternehmen mit brachliegenden Dachflächen auf die Idee, solch Anlagen zu bauen und zu nutzen? Gute Frage! Vielleicht suchen die Verantwortlichen immer noch den so genannten Haken, den es in der Regel gar nicht gibt!?

Abschließend mal die CO2-Bilanz der Anlage auf Basis der besagten Schätzung:


PV-Anlage in Weyhe (Schätzung) - 200 kWp

Die Grafik zeigt übrigens den insgesamt über die Laufzeit vermiedenen Ausstoß von Kohlendioxid! Die anfänglich negativen Werte symbolisieren den CO2-Ausstoß, der für die Erstellung der PV-Anlage typischer Weise anfällt. Diese Werte werden in der Regel in den ersten 3-4 Jahren ausgeglichen. Somit ist die CO2-Bilanz einer Photovoltaik-Anlage sehr positiv.  

In diesem Sinne ein sonniges (!) Wochenende…

Dienstag, 5. Oktober 2010

Gaspreis erhöht sich drastisch

Es ist noch nicht lange her, da haben Energieexperten für dieses Jahr eine Gaspreiserhöhung im zweistelligen Prozentbereich prognostiziert. Die permanent steigenden Energiepreise sind schon lange ein Thema und werden es mit Blick auf den steigenden Energiehunger auch künftig bleiben.

Pünktlich zum Start der Heizperiode hat nun auch der Oldenburger Energieversorger EWE laut Weser Kurier Preissteigerungen angekündigt, die zum 01.12.2010 greifen sollen. Damit steigen die Preise  um 0,72 Cent auf brutto 5,25 Cent im Erdgastarif „classic“ an, was einer Steigerung in Höhe von 15,9% entspricht. 

Das Verbraucherportal Verivox sieht den Grund in den gestiegenen Einkaufskosten, die bisher nur rund jeder dritte Gasanbieter an die Verbraucher weitergegeben habe. Deswegen sei auch 2010 mit massiven Erhöhungen zu rechnen. Deshalb werden wohl Erhöhungen der Gasanbieter nicht lange auf sich warten lassen.

Ökonomisch gesehen, steigen Preise immer dann, wenn sich die Angebotsmenge verringert und/oder die Nachfrage mengenmäßig erhöht. Und genau das ist der Fall: Der steigende Energiehunger treibt die Nachfrage nach Energie (insbesondere Gas) immer weiter voran und die begrenzten Ressourcen (hier Gas) schwinden zunehmend. Somit lässt sich am Preis die Knappheit eines Gutes ablesen. Außerdem ist damit klar: Der Preis muss zwingend weiter ansteigen. Dies ist generell ein globales Problem, so dass der Anbieterwechsel nur eine kurzfristige und keineswegs eine langfristige Lösung sein kann.

Nachhaltige und wirtschaftlich kluge Lösungen müssen weiter gefasst sein. Möglichkeiten, der immer stärker ansteigenden Energie-Preisspirale zu entkommen, gibt es viele. Man denke da an die Versorgungsunabhängigkeit, die die Erneuerbaren Energien nicht nur versprechen, sondern auch halten können. Ein kluges Durchdenken der bereits vorhanden Alternativen schafft Autonomie und diese Autonomie schafft wiederum oft unterschätzte wirtschaftliche und ökologische Vorteile. Höchste Zeit also zu handeln!