Die Befreiung von der EEG-Umlage betrifft "stromintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes mit hohem Stromverbrauch oder Schienenbahnen". Ökonomisch gesehen werden damit vor allem Unternehmen belohnt, die besonders viel Strom verbrauchen. Das setzt völlig falsche Anreize. Denn nach dem Verursacherprinzip müssten doch gerade die Unternehmen, die besonders viel Energie verbrauchen eher dafür bestraft statt belohnt werden. Ansonsten fehlen notwendige Anreize, in Energieeffizienz und gegebenenfalls in grüne Energie zu investieren. Auf diese Weise legen die Unternehmen die Kosten ganz einfach über die EEG-Umlagebefreiung auf die Gesellschaft um. Darüber hinaus sind die aus den CO2-Emissionen entstehenden Umweltschäden auch von der Gesellschaft zu tragen, was ökonomisch ebenfalls fragwürdig ist. Am Ende des Tages zahlen somit die Bürger.
Bild:Ricklef Dmoch / pixelio.de |
Zudem ist diese Subventionspraktik der Bundesregierung auf EU-Ebene überaus fragwürdig. Kein Wunder also, dass nun laut der Süddeutschen Zeitung auch die EU die Firmenrabatte untersucht, weil die EEG-Ausnahmen derart aus dem Ruder laufen.
Paradox ist vor allem, dass die Politik verkrampft und wenig zweckorientiert versucht, die EEG-Vergütungen weiter abzusenken und neben der zerstörerischen Bescheidung der Photovoltaik nun auch die Windenergie eindämmen möchte. Eine Verringerung der Windstromvergütung um beispielsweise 15 Prozent in den nächsten beiden Jahren würde die EEG-Umlage im kommenden Jahr um nur 0,03 Cent pro Kilowattstunde senken, so eine Studie der Unternehmensberaung McKinsey. Selbs ein vollständiger Ausbaustopp könne die Umlage 2015 um nur 0,7 Prozent minimieren (siehe enerpremium-Blog). Die komplette Aufhebung der Industrierabatte senke laut McKinsey hingegen die Umlage im kommenden Jahr um 1,8 Cent (was rund 309 Prozent entsrpicht).
Was läuft also verkehrt in der Umweltpolitik der großen Koalition?
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