Die französische Nationalversammlung hat nach Zeitungsangaben für die Senkung des Anteils der Atomkraft an der Stromversorgung von 75 auf 50 Prozent im Jahr 2025 votiert. Am Freitag stimmten die Abgeordneten für den ersten Artikel eines neuen Energiewende-Gesetzes, in dem die versprochene Atomstrom-Reduzierung von Francois Hollande festgeschrieben ist.
Die deutsche Bundesregierung verfolgt laut Zeitungsbericht den Plan, bis Ende 2022 die 17 deutschen Atomkraftwerke abzuschalten. Mit der geplanten Stilllegung der französischen Kraftwerke, übertrumpfe Frankreich selbst Deutschland.
Die Atomstromquote ist in Frankreich eine der höchsten der Welt, da die Stromversorgung zu rund 75 Prozent von den 58 Kernkraftwerken abhängt. Deutschland versorgte sich bis 2011 zu rund 25 Prozent aus Atomkraftwerken.
Bild: Kurt Michel / pixelio.de |
Laut Umweltministerin Ségolène Royal soll der neue Strommix die Geldbeutel der Verbraucher entlasten. Die konservative Oppositionspartei UMP Partei hingegen kritisierte die Senkung des Anteils der Atomenergie. So sagte der Abgeordnete Michel Sordi, in dessen Wahlkreis das Atomkraftwerk Fessenheim nahe der deutschen Grenze liegt, dass die Atomkraft ein Teil der Energiewende sei.
Das Kraftwerk in Fessenheim stillzulegen war ein Wahlversprechen Hollandes, welches durch die Aussage der Umweltministerin Royal in Frage gestellt wurde, der betonte, dass nicht zwangsläufig beide Reaktoren in Fessenheim stillgelegt werden müssen.
In Reaktion hierauf hat der baden-württembergische Energie- und Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) die Regierung in Paris erneut zur Schließung des AKW Fessenheim bis spätestens 2016 gedrängt. Es stelle ein enormes Sicherheitsrisiko dar, das AKW weiterhin zu betreiben.
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