uschi dreiucker / pixelio.de |
Aus der Studie der Agora Energiewende und dem französischen Institute for Sustainable Development (IDDRI) geht hervor, dass die Stromsysteme von Frankreich und Deutschland dicht miteinander verbunden sind. So sind bei bestimmten Entschlüssen im Bereich der Energiewirtschaft nicht unerhebliche Auswirkungen im anderen Land festzustellen. Zukünftig soll eine gemeinsame Planung der Energiepolitik erfolgen und umgesetzt werden, so das Internetportal www.energiezukunft.eu. Eine Zusammenarbeit ist sehr wichtig, um eine verlässliche, langfristige und kostengünstige Versorgung zu gewährleisten, betonen die Autoren der Studie. Angesichts der Klimaziele ist insbesondere in den Bereichen Windkraft und Photovoltaik ein intensives Wachstum der Erneuerbaren Energien notwendig. Zudem ist in Deutschland eine Reduzierung der Kohlekraft und in Frankreich hinsichtlich der Kernenergie erforderlich.
Wenn beide Länder nicht gleichzeitig fortschreiten, kann die Folge eine energiepolitische Verfehlung sein, beschreiben die Experten. In Deutschland droht ein noch größeres Scheitern der Klimaziele. In Frankreich sind Alleingänge zu befürchten, die hohe Ausgaben für riesige Kernkraftwerksparks verursachen.
Das Ziel sowie der Rat an die Regierungen beider Länder besagt, bei der Realisierung der Energiewende gemeinsam zu handeln und sich über die weitere Vorgehensweise im ständigen Kontakt bleiben.
Um der Energiewende ein Stück näher zu kommen, soll Frankreich bis zum Jahr 2030 die Leistung der Kernkraftwerke vermindern. In Deutschland hingegen ist die Kohleverstromung zu halbieren, um etwas für den Klimaschutz zu tun, schreibt www.energiezukunft.eu. Des Weiteren soll der Strom zunehmend aus Erneuerbaren Energien gewonnen werden. Vorgegeben ist, dass in Frankreich etwa 40 Prozent auf Erneuerbaren Energien beruht. In Deutschland sind es hingegen 65 Prozent, so geht es aus dem Koalitionsvertrag hervor. Ein Problem stellt dar, dass sich Frankreich weiterhin auf Atomenergie fixiert ist. Die geplanten Abbaupläne wurden wieder abgesagt. Es wurden sogar neue Atomkraftwerke errichtet. Auch in Deutschland wird sich der Kohleausstieg erstmal verzögern.
Falls Frankreich die Kernkraftwerke im Jahr 2030 weiterhin so betreibt, wie mit der aktuellen Leistung und gleichzeitig bestehende Kraftwerke modernisiert, kann der Ausbau der Energiewende nicht funktionieren. Dies würde zu einem Stromüberschuss führen, berichtet www.energiezukunft.eu. Weitere Folgen stellen einen Preisverfall im Strommarkt sowie bedeutende Stromexporte nach Deutschland dar.
Die Vorgehensweise beim Export in Frankreich reicht leider nicht aus, um die Kosten für die Modernisierungen der Kernkraftwerke decken zu können. Werden mehr als 40 Gigawatt Kernkraftwerke bis 2030 in Betrieb bleiben, würden die Stromexporte steigen.
Die Studie besagt außerdem, dass die Preise Kohlenstoffdioxid zu einer Herabsetzung der Kohleverstromung führt. Allerdings reicht diese längst nicht aus, um die Klimaziele 2030 zu realisieren. Die Steigerung des CO2-Preises oder der Kohleausstieg wirkt sich positiv auf die Erneuerbaren Energien im Strombereich aus. In beiden Ländern gilt, dass die höheren CO2-Preise durch einen Mindestpreis zu einem mäßigen Anstieg des Strompreises führt.
Wird die Erzeugungsseite betrachtet, zieht der Kernkraftwerksbetreiber in Frankreich durch höhere CO-2-Preise einen wirtschaftlichen Vorteil. Die Gaskraftwerksbetreiber in Deutschland profitieren von der geringen Kohleverstromung und somit von einer sauberen Umwelt.
Insgesamt wäre eine politische Einigung denkbar, damit die Exporte nicht überhandnehmen. Auf der einen Seite würde sich Frankreich darauf festlegen, dass die Überkapazitäten gesenkt werden. Auf der anderen Seite wird Deutschland einer deutsch-französischen Initiative für den CO2-Mindestpreis zur Seite stehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen