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Dienstag, 9. November 2010

Thermografie vom Castorzug / Strahlenbelastung

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat vor der Abfahrt des Castorzuges aus Valognes die Wärmeentwicklung mit einer Wärmebildkamera/Infrarotkamera gemessen. Die Bilder zeigen die Temperaturverläufe an den elf heißen Castoren. Geigerzähler machten hingegen die Strahlung über Lautsprecher hörbar.

Die Thermografieaufnahmen zeigen im Vergleich zu früheren Jahren einen Temperaturanstieg. Dies führt Greenpeace auf eine längere Verweildauer der Brennelemente in den Reaktoren zurück, bei der die Brennstäbe stärker mit Uran-235 angereichert werden, was wiederum zu einem höheren Abbrand und zu höherer Radioaktivität führt (Quelle: Greenpeace). 

Zudem haben Greenpeace-Experten die Strahlenbelastung am Verladebahnhof in Dannenberg gemessen:

Selbst in einer Entfernung von ca.14 Metern konnten die Experten noch 4,8 Mikrosievert pro Stunde nachweisen. Zum Vergleich: Diese Dosis ist laut Greenpeace über 480-mal höher als die wenige Stunden zuvor am gleichen Ort gemessene Hintergrundstrahlung durch Neutronen.

Die Gammastrahlung beträgt 2,3 Mikrosievert pro Stunde, was im Vergleich zur Hintergrundstrahlung rund 40-mal höher sei. Damit liegt die Strahlung laut Greenpeace zwar vermutlich noch innerhalb der offiziell zulässigen Grenzwerte, aber: Die Bewertung der Schädlichkeit von Neutronenstrahlung ist in der Wissenschaft allerdings umstritten.

Greenpeace folgert daraus, dass die Grafiken der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit, die den Polizeikräften als Datengrundlage für die Strahlenbelastungskurve zur Verfügung gestellt worden ist, bewusst verharmlosend seien (Quelle: Greenpeace).