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Donnerstag, 23. Dezember 2010

Energetischer Jahresrückblick 2010: Entscheidungen, Skandale und Lichtblicke

Ein turbulentes Jahr 2010 neigt sich dem Ende. Die in 2010 entstandenen Probleme und der nicht nur daraus entstandene Handlungsbedarf bestehen hingegen fort. Das Wort „turbulent“ trifft den Nagel auf den Kopf. Ein massiver Wandel in der energetischen Förderlandschaft, die Zunahme extremer Wetterszenarien, Fortschritte in der Technik und der permanent steigende und zwangsläufig vorhandene Veränderungswille der Menschen ergeben einen Mix aus Höhen und Tiefen. Wir erinnern uns…

Wichtige Anmerkung vorab: Dieses „Resümee“ erhebt übrigens keinen Anspruch auf Vollständigkeit – denn bei derart vielen Ereignissen ist eine vollständige Aufzählung nahezu unmöglich:

Katastrophen, Skandale & extreme Wetterszenarien:

An erster Stelle erinnert man sich gut an die Ölkatastrophe im Golf von Mexico, die auf das Konto von BP geht. Oder sollte man doch besser sagen, auf das Konto der amerikanischen Steuerzahler? Oder noch weitergefasst vielleicht doch auf das Konto aller Lebewesen, die die Konsequenzen langfristig zu tragen haben? Abermillionen Liter von auslaufendem Öl und ein Ölkonzern, der anfangs immer wieder über die Medien versuchte, beruhigende Botschaften zu verbreiten, dass einem die Schamesröte ins Gesicht steigt. So unterschätze man doch deutlich die Ölmengen, die Sekunde für Sekunde ins offene Meer gelangten. Schließlich übertrafen sich die Schätzungen in den Medien dann jedoch immer wieder aufs Neue. Dumm gelaufen… mehr als dumm.

Damit jedoch nicht genug. Regenwassermassen und ein Erdrutsch riefen in diesem Monat einen sozialen und ökologischen Notstand in Kolumbien aus. Flächenbrände auf der Nordhalbkugel, die noch lange nicht am Ende sind. Hochwasserflüchtlinge in Bosnien. Verheerender Waldbrand in Israel, unzählige Tote in Haiti, Vulkanausbrüche, Überschwemmungen in Pakistan und Erdrutsch in Costa Rica. Erdrutsche und Überschwemmungen in Italien sowie Flutwellen vor Bangkok. Giftschlamm in Budapest, Überflutungen in Thailand, Unwettertote in Mexiko, Überschwemmungen in Nigeria, Unwetter in Zentralamerika… und und und.

Aber auch Deutschland blieb nicht verschont: Das Hochwasser in Deutschland, Polen und Tschechien hat mindestens zehn Menschen getötet. Orkan „Xynthia“ wütete auch in Deutschland und mindestens vier Menschen wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen.

Das Endlager Asse ist undicht. Täglich eindringendes Wasser (immerhin bis zu 12.000 Liter Salzlauge pro Tag) verschärft die Situation und führt wieder einmal die ohnehin ungelöste Endlagerungsproblematik in Erinnerung. Das Problem ist seit langem bekannt, aber dennoch war das Thema auch 2010 in den Medien präsent. Erhöhte Krebsfälle in der Nähe von Atomkraftwerken rufen ebenfalls Aufregung hervor.

Focus Online verkündete im vergangenen Monat: „Im Umfeld des maroden Atomendlagers Asse bei Wolfenbüttel ist eine erhöhte Zahl von Leukämie-Fällen bei Männern festgestellt worden. Frauen erkranken dort weit öfter an Schilddrüsenkrebs als anderswo. Die Gründe sollen nun erforscht werden.“ (Quelle: Focus Online)

In Dortmund hat ein Recyclingunternehmen für einen Umweltskandal gesorgt, da über Jahre hinweg Arbeiter und Anwohner mit krebserregenden Stoffen vergiftet worden sind. Dies berichtete taz.de im vergangenen Monat.

In Sachen Atomgesetz hat Bundestagspräsident Christian Wulff diesen Monat das umstrittene und von der Bundesregierung verabschiedete Gesetzespaket unterschrieben. Damit ebnete Wulff den Weg für Enteignungen bei einer potenziellen Einlagerung von Atommüll. Die Oppositionsparteien und diverse Bundesländer reichten in Bezug auf das Gesetzespaket mehrere Klagen vorm Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ein. Das Thema bleibt weiter spannend und wird uns ganz sicher auch im kommenden Jahr weiter beschäftigen.

Wohl gemerkt: Zahlreiche und lautstarke Massenproteste (auch in punkto Stuttgart 21, Castor-Transport usw.) wurden überhört und schlichtweg ignoriert. Gesetze wurden – trotz diverser Petitionen und mehrerer Appelle an das Gewissen unserer Volksvertreter – unterzeichnet. Für viele Bundesbürger ein Skandal für unsere Demokratie.

Förderpolitik & Fördermittel:

Viele Sanierungswillige und verantwortungsbewusste Menschen, die 2010 in Erneuerbare Energien oder Energieeffizienz investieren wollten, hatten es schwer in diesem Jahr; Denn es gab spürbar deutliche Einschnitte mit nicht unerheblichen Konsequenzen.

Die Bundesregierung verabschiedete ihr vollmundiges „Energiekonzept“. Demnach sollte zunächst das CO2-Sanierungsprogramm deutlich besser ausgestattet werden und das BAFA-Marktanreizprogramm zur Nutzung Erneuerbarer Energien im Wärmemarkt sollte mit zusätzlichen Mitteln fortgeführt werden. Auch steuerliche Anreize waren geplant.

Stattdessen kürzte die Regierung außerplanmäßig zum Ärger vieler Investoren und Eigenheimbesitzern (und eigentlich streng genommen zum Ärger aller Menschen) die Einspeisevergütung für Photovoltaik-Anlagen und stärkte damit den bekannten Energiemonopolisten den Rücken. Dabei wäre eine Einkommensverteilung in Richtung Bürger mehr als wünschenswert und weitaus gerechter gewesen. Durch die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken sicherte die schwarz-gelbe Koalition den Betreibern quasi Milliardengewinne zu. Da hilft auch eine halbherzige „Brennelemente-Steuer“ reichlich wenig, wenn dies auf Kosten der Sicherheit geht. Unausgeglichener kann eine Förderpolitik eigentlich kaum sein. Scha(n)de!

Fördermittel für private Haushalte wurden reichlich gekürzt und zusammengestrichen. So wurden wichtige BAFA-Mittel zur Förderung von Erneuerbaren Energien im Wärmemarkt recht kurzfristig für mehrere Monate eingefroren, was erhebliche Investitionsunsicherheiten schuf. Darüber hinaus wurden nahezu urplötzlich energetische Sanierungsmaßnahmen durch die KfW in punkto Einzelmaßnahmen nicht mehr gefördert und zum 01.09.2010 eingestellt. Die Folge waren: Rückschritte im Umweltschutz und Milliardenverluste in Industrie und Handwerk, was wiederum zeitgleich erhebliche Steuereinbußen bedeutete. Keine besonders kluge Maßnahme, wenn man bedenkt, dass sich die Zuschüsse ohnehin durch wirtschaftliche Mehrwerte (Steuereinnahmen, Beschäftigungseffekte, volkswirtschaftlich Multiplikatoreffekte, …) automatisch refinanzieren und darüber hinaus auch noch Gewinne in die Volkswirtschaft und in die Staatskassen spülen. Na ja, ein anderes Mal klappt es vielleicht besser, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Lichtblicke:

Neben den genannten - sicherlich nicht vollständig aufgezählten - Schattenseiten gab es auch einige Lichtblicke in 2010. Diese möchten wir auch kurz – ebenfalls skizzenartig – nennen. Denn Schattenseiten sollten nicht lähmen, sondern zu neuem Tun anspornen. Auch wir verfolgen leben bei uns die „Philosophie“, dass wir lieber an Chancen glauben als uns in Problemen zu verlieren.

Zu den Lichtblicken zählte zum Beispiel der Streckenrekord in Sachen Elektromobilität. Im Oktober konnte ein umgebauter Audi A2 erstmals gut 600 Kilometer von München nach Berlin ohne Ladestopp fahren. Dafür war das Fahrzeug rund sieben Stunden unterwegs. Dies beweist das Potenzial, das in der Elektromobilität steckt und zukünftig noch breitenwirksam erschlossen werden will.

Im Rahmen eines Spitzengesprächs der Bundesregierung mit Industrie, Wissenschaft und anderen relevanten Akteuren am 3. Mai 2010 wurde die Nationale Plattform Elektromobilität - kurz NPE – gegründet. Ziel dabei ist die Erreichung eines Leitmarktes für Elektromobilität in Deutschland mit mindestens einer Million Fahrzeugen bis 2020.

In Sachen BAFA-Marktanreizprogramm hat die Länderkammer eine Verstetigung der Fördermittel auf 500 Millionen Euro jährlich bis 2015 gefordert (Quelle: sonnenseite.com). Was aus dieser Forderung wird, bleibt abzuwarten. In jedem Falle aber ein positives Signal.

Trotz der Restriktionen und politischen Blockaden in 2010 ist es gelungen, den Anteil an Erneuerbaren Energien noch weiter auszubauen. Hier ein exemplarischer Auszug aus einem Ranking der EnergyMap  (Stand: 02.11.2010) in Bezug auf regenerativen Strom (Basis: Stromverbrauch):

Brandenburg: 46%
Mecklenburg-Vorpommern: 35%
Schleswig-Holstein: 31%
Niedersachsen: 28%
Sachsen-Anhalt: 27%

Der Anteil des EEG-Stroms auf Bundesebene liegt übrigens derzeit bei über 16% - dank unglaublicher Wachstumsraten, die selbst Kritiker ins Staunen versetzen. Das ist auch gut so, denn diese Raten lassen hoffen, die gesteckten Klimaziele zu erreichen.

Darüber hinaus kündigt die Firma SANYO in diesem Monat an, kristalline Solarmodule mit einem Zellwirkungsgrad von 21,6% kommendes Jahr auf den Markt zu bringen. Dies wäre dann weltweit der höchste Wirkungsgrad von Solarmodulen in Serienproduktion. In Sachen Technik tut sich also ebenfalls sehr viel. Dies gilt auch für die Stromspeicherung. So hat zum Beispiel Display Energy zusammen mit dem Fraunhofer ISE und dem Fraunhofer ISIT ein Speichersystem für dezentrale Stromproduktion bereits in der Pilotfertigung. Daneben gibt es auch schon diverse Hersteller und Marken, die Speichersysteme anbieten bzw. anbieten wollen.

Und was ist in Sachen Energieberatungsdienstleistungen los?

Obwohl sich für erschreckende 45% der Energieberater laut einer Studie der Fachzeitschrift geb die Auftragslage in Sachen Energieberatungsdienstleistungen stark verringert hat und sich die Auslastung nur bei nur 9% der Energieberater etwas vergrößert hat, konnte enerpremium diesem negativen Trend trotzen und die Anzahl der durchgeführten Energieberatungen noch weiter ausbauen.

Daher möchten wir uns an dieser Stelle bei unseren Kunden und Geschäftspartnern für die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen in 2010 bedanken. Gemeinsam mit Ihnen und den Lesern freuen wir uns auf das kommende Jahr und wünschen allen erholsame Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Gemeinsam können wir die Energiewende herbeiführen!

Auf ein energiereiches 2011…

Ihr enerpremium-Team

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Die Endlagerungsproblematik von Atommüll

Im vergangenen Monat beschäftigte sich die Sendung "Quarks & Co" im WDR mit dem Problem der Atommüll-Endlagerung. Sie trägt den passenden Namen "Atommüll: Endlager verzweifelt gesucht" und fasst das Problem anschaulich zusammen.

Bis heute gibt es keine Lösung in Sachen Endlagerung. Daher ist die besagte Sendung unser heutiger Filmtipp:





Dienstag, 21. Dezember 2010

Individuellen CO2-Ausstoß online berechnen

Unser Konsumverhalten, Essgewohnheiten, unsere Mobilität und unser Bezug zur Natur beeinflussen maßgeblich unseren CO2-Fußabdruck. So ist etwa die vegetarische Ernährung weitaus ärmer an CO2 als eine nicht-vegetarische Ernährung.

Um den individuellen CO2-Ausstoß einmal selbst zu berechnen, gibt es hierzu einen kostenfreien CO2-Rechner von klimAktiv. Der Rechner zeigt zudem Einspar- bzw. Optimierungsmöglichkeiten auf. 

Probieren Sie es ruhig mal aus: klimAktiv

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Post von der swb / Strompreiserhöhung mit fragwürdigen Argumenten

Schauen wir uns das Schreiben, das viele Stromkunden kürzlich erreichte doch mal genauer an:

„Die gute Nachricht macht den Anfang: Unsere Einkäufer konnten den Strom für 2011 zu sehr guten Konditionen beschaffen. Die Kosten für die Beschaffung sind somit niedriger, als sie es für 2010 waren“, schreibt die swb am 10.12.2010 an ihre Kunden.

Klingt zunächst verlockend. Gleich im folgenden Satz kommt jedoch das große Aber, das so sicher wie das Amen in der Kirche war: „Wären die Beschaffungskosten die einzigen Preis bestimmenden Elemente, hätte das sinkende Strompreise für Sie bewirkt.“ – spätestens an dieser Stelle entsteht im Kopf des swb-Kunden ein großes, trauriges Ausrufezeichen. Ein Ausrufezeichen, dass die swb-Kunden zum 01. Februar 2011 teuer bezahlen müssen.

Gleich im folgenden Absatz zieht die swb dann den bekannten und viel zitierten Übeltäter aus dem Ärmel: Die Erneuerbaren Energien bzw. die viel gescholtene EEG-Umlage. Alles andere als fair und die übliche, höchst ärgerliche Augenwischerei.

Wer derartige Argumente anführt, verkürzt die Wahrheit, um damit bewusst zu verschleiern. Der Bund der Energieverbraucher formuliert es sehr treffend so: „(…) [D]ie Polemik gegen Erneuerbare ist in Wahrheit ein Ablenkungsmanöver, mit dem die Stromkonzerne von ihren überzogenen Preisen und Gewinnen ablenken. (…)“ (Quelle: Bund der Energieverbraucher). Damit ist eigentlich schon alles gesagt. 

Nüchtern betrachtet soll die so genannte Umlage für Erneuerbare Energien (auch EEG-Umlage genannt) um knapp 70% im kommenden Jahr steigen. Damit beträgt die Umlage, die die Stromkunden tragen müssen, 3,53 Cent pro Kilowattstunde (aktuell sind es übrigens 2,047 Cent pro kWh) (wir berichteten). So schreibt es auch die swb. Erzählen wir die Geschichte aber der Fairness halber doch bis zum Schluss.

Zentrale Frage, die sich die swb gefallen lassen muss: Warum wird in dem Brief der swb eigentlich der noch viel stärker wirkende, preissenkende Effekt der Erneuerbaren Energien aus der Rechnung ausgeklammert und nicht einmal mit angeführt? Eine mögliche Antwort: Damit lassen sich die Gründe für die Preissteigerungen nicht mehr logisch rechtfertigen!

Hier wichtige Fakten, die auch der Bund der Energieverbraucher kritisch anführt, ohne dabei explizit auf swb zu verweisen:

1.)    Die Stromeinkaufspreise der Stromunternehmen haben sich - auch durch die Einspeisung von erneuerbarem Strom (!) - in den letzten zwei Jahren deutlich verringert: Zwischen 2009 und 2010 um 0,9 Ct/kWh und zwischen 2010 und 2011 um 0,5 Ct/kWh. Die KWK-Umlage sinkt zudem zwischen 2010 und 2011 um 0,1 Ct/kWh. Kostenseitig also keine Rechtfertigung für eine Strompreiserhöhung

2.)    Es ist unehrlich und unfair nur die Kostensteigerung des EEG an die Verbraucher weiterzureichen, aber die Kostensenkungen beim Stromeinkauf hingegen stillschweigend als Zusatzgewinn für sich zu behalten 

3.)    Die Stromverbraucher ermöglichen den Energiekonzernen riesige Zusatzgewinne. Ein paar Zahlen dazu? Gerne doch: Die Gewinne der drei größten Stromkonzerne sind von sechs Milliarden Euro jährlich im Jahr 2002 auf über 23 Milliarden jährlich im Jahr 2009 angestiegen. Zufall? Wenn, dann aber zumindest ein sehr gewinnbringender!

4.)    Marktpreise orientieren sich nicht ausschließlich an den Kosten, sondern auch an den Preisen der Wettbewerber. Die Erhöhung der Preise kommt unterm Strich einer Marktabsprache gleich, die die Stromverbraucher teuer bezahlen und die Zusatzgewinne der Stromkonzerne weiter ansteigen lassen

5.)    Interessant auch, dass die Versorger Kostensenkungen nicht an die Verbraucher weitergeben, obwohl es hier doch eine rechtlich verbindliche „Ansage“ vom Bundesgerichtshof gibt!

6.)    Der verblüffende und schnell voranschreitende Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung reduziert durch den Vorrang der Erneuerbaren Energien den Stromabsatz aus herkömmlichen Kraftwerken. Nicht gerade gut für das Kerngeschäft der Stromkonzerne. Daher bietet es sich natürlich an, jede Chance zu nutzen, um die Öffentlichkeit gegen die Förderung erneuerbarer Stromerzeugung aufzubringen

Kein Wunder also, dass auch die Verbraucherzentrale Bremen Verbrauchern dazu rät, den Stromanbieter zu wechseln. Wortwörtlich heißt es dort: „Nur marktbeherrschende Unternehmen wie die swb sind in der Lage, Preissteigerungen zu 100% an die Kunden weiterzugeben“ (Quelle: Verbraucherzentrale Bremen).

Doch eines ist sicher. In jedem Skandal liegt auch stets eine Chance: Zum Beispiel die nachhaltige Möglichkeit zu einem Stromanbieter zu wechseln, der zu 100% auf konventionelle und umweltschädliche Energien verzichtet. Damit lassen sich nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern auch umweltbezogene Vorteile erzielen.

Wichtig dabei: Der Stromanbieter sollte wirtschaftlich unabhängig von den Energieversorgern sein. Nur so lässt sich gesellschaftlich etwas verändern. Geld ist offenkundig die einzig verständliche Sprache der Energieversorger. Also sprechen wir heute Euro und wechseln gleich: Hier eine Übersicht über unabhängige und zukunftsweisenden Firmen: http://www.atomausstieg-selber-machen.de/ (Einer unserer Bremer Mitarbeiter wechselte z.B. kürzlich zu naturstrom und spart jetzt schätzungsweise bis zu 20 Euro im Jahr). Eigenes Nachrechnen ist immer empfehlenswert. Der Wechsel ist in der Regel innerhalb von 5-10 Minuten erledigt und ist denkbar einfach. 

Fazit: In Wahrheit sind die Erneuerbaren Energien der Hoffnungsträger unserer Energieversorgung überhaupt. Höchste Zeit also, dass die Erneuerbaren nicht mehr zum Sündenbock erklärt werden, denn das wird ihrer wahren Rolle nicht gerecht. 

Dienstag, 14. Dezember 2010

Der Weihnachtsmann im Zeichen des Klimawandels

In dieser vorweihnachtlichen Zeit sind wir auf einen Weihnachtsfilm vom BUND anlässlich des Ausgangs der Weltklimakonferenz in Cancun gestoßen. Sehenswert und irgendwie mehr als passend: Der Weihnachtsmann im Zeichen des Klimawandels!

Montag, 13. Dezember 2010

enerpremium startet Thermografie-Aktion

Wie nahezu jedes Jahr steigen zum Start der Heizperiode die Energiepreise. Der Gaspreis, der an den Ölpreis gekoppelt ist, steigt beispielsweise allein in diesem Jahr im zweistelligen Prozentbereich. Deshalb werden Wärmeverluste immer teurer.

Undichtigkeiten am Haus sind meist unsichtbar. Abhilfe schaffen hier Wärmebilder, die auch als Thermografieaufnahmen bezeichnet werden. Mit einer so genannten Thermografiekamera wird Wärmestrahlung mittels Infrarot sichtbar gemacht. Auf diese Weise können Leckstellen punktgenau geortet werden. Hauseigentümer sehen so auf einen Blick, wo das Geld buchstäblich verheizt wird. Erst dann weiß der Eigentümer, wo sich Dämmmaßnahmen am meisten lohnen.

Wer sich bis zum 15. Februar 2011 mit zwei weiteren Interessenten zusammenschließt, bekommt 30 Prozent Rabatt!

Wer sich für die Aktion interessiert, kann unverbindlich per E-Mail weitere Infos anfordern.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Der Energieausweis - die unbekannte Pflicht!

Bisher wurden lediglich für 10% der in Deutschland vorhandenen Immobilien Energieausweise ausgestellt (Quelle: BBSR Forschungsgruppe). Eine relativ klein wirkende Zahl, wenn man bedenkt, dass der Energieausweis schon seit längerem in der Energieeinsparverordnung (kurz EnEV) gesetzlich verbindlich verankert und vorgeschrieben ist.

Es lässt sich also festhalten, dass es dem Energieausweis immer noch an Bekanntheit und damit an Akzeptanz fehlt, obwohl es bei Nichtvorhandensein eines solchen Ausweises in bestimmten Fällen nicht unerhebliche Sanktionen gibt. Immerhin kann bei der Nichtvorlage des Ausweises ein Bußgeld in Höhe von 15.000 Euro verhängt werden.

Sicherlich ist ein wesentlicher Grund für die gegenwärtige Verunsicherung in diesem Bereich die Existenz von zwei Ausweisarten: Verbrauchsausweis und Bedarfsausweis. Bereits an dieser Stelle tauchen aus gutem Grund viele Fragezeichen auf. Daher möchten wir hier in unserem Blog zusammenfassend auf die Unterschiede näher eingehen und ein wenig Licht in die Dunkelheit bringen. Kernfragen in diesem Beitrag sind also:

-         Wann brauche ich einen Energieausweis?
-         Verbrauchsausweis & Bedarfsausweis: Wie unterscheiden sich die Energieausweisarten?
-         Welchen Energieausweis brauche ich?

1.) Wann brauche ich einen Energieausweis?

Grundsätzlich wird ein Energieausweis bei bestehenden Gebäuden immer dann benötigt, wenn ein Nutzerwechsel bevorsteht. Wird also eine Immobilie verkauft oder neu vermietet, muss zwingend ein Energieausweis vorliegen, der dem Kauf- oder Mietinteressenten auf Verlangen vorgelegt werden kann.

Bei Neubauten und umfangreicheren Sanierungsmaßnahmen sowie Erweiterungen von Gebäuden muss ebenfalls ein Energieausweis ausgestellt werden.

Zusammengefasst besteht in folgenden Fällen die Pflicht zur Ausstellung eines Energieausweises:

  • Bau eines neuen Wohn- oder Nichtwohngebäudes
  • Erweiterungen und Sanierungen eines Gebäudes im größeren Stil
  • Verkauf eines Wohn- bzw. Nichtwohngebäudes
  • Bevorstehender Mieterwechsel in einem Wohn- oder Nichtwohngebäude (insbesondere bei Teilvermietungen und Leasing)
  • Öffentliche Gebäude mit Publikumsverkehr, die mehr als 1.000 m² Nutzfläche haben

Für folgende Gebäude ist der Energieausweis unverbindlich:

  • Denkmalgeschützte Gebäude
  • Ferienhäuser
  • Kleine unbeheizte Gebäude mit einer Nettogesamtfläche, die 50 m² nicht übersteigt
  • Abrissgebäude
  • Kirchen
Auch wenn die Energieeinsparverordnung bei einigen Objekten keinen Energieausweis verbindlich vorschreibt, können Eigentümer von denkmalgeschützten Gebäuden, Ferienhäuser oder kleineren Gebäuden natürlich dennoch ein berechtigtes Interesse an einem Energieausweis haben – verbindlich vorgeschrieben im Sinne des Gesetzes ist er in diesen Fällen allerdings nicht.  

2.) Verbrauchsausweis & Bedarfsausweis: Wie unterscheiden sich die Energieausweisarten?

In Bezug auf den Energieausweis gibt es zwei verschiedene Ausweistypen bzw. Ausweisarten: Den Verbrauchs- und den Bedarfsausweis.

Der verbrauchsbasierte Energieausweis wird lediglich auf Basis des tatsächlichen Energieverbrauchs der Nutzer erstellt. Somit ist die im Verbrauchsausweis berechnete Energieeffizienz durch das Nutzerverhalten verzerrt. Schließlich spiegelt ein so erstellter Ausweis das Verhalten der Bewohner wider und bildet damit nicht den eigentlichen Zustand des Gebäudes ab. Aus diesem Grunde ist der bedarfsorientierte Ausweis weitaus präziser, denn der Bedarfsausweis zeigt wie energieeffizient das Gebäude ist.  

Der Bedarfsausweis berücksichtigt den Energiebedarf auf Basis einer Bestandsaufnahme der Gebäudedaten wie Dämmung, verwendetes Baumaterial und Heizsystem. Hierdurch ist eine objektübergreifende Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit anderen Gebäuden gegeben. Diese Vergleichbarkeit ist beim Verbrauchsausweis so leider nicht gegeben. 

Laut einer Studie des BBSR liegt der durchschnittliche Preis im Wohnbereich für einen Verbrauchsausweis bei 83,00 Euro und in punkto Bedarfsausweis bei rund 352,00 Euro. Dies liegt vor allem in dem unterschiedlichen zeitlichen Aufwand begründet, denn der Bedarfsausweis ist diesbezüglich zeitintensiver als ein verbrauchsbasierter Energieausweis.

Bei gewerblich genutzten Immobilien liegen die Preise für Bedarfsausweise und Verbrauchsausweise höher, da hier zusätzliche Daten erfasst werden müssen und eine Berechnung weitaus komplexer ist.


3.) Welchen Energieausweis brauche ich?

Um diese Frage zu beantworten muss man zunächst danach Fragen, ob es sich im vorliegenden Fall um eine Immobilie handelt, die ausschließlich Wohnzwecken, gewerblichen Zwecken (so genannte Nichtwohngebäude) oder sogar beiden Zwecken dient.

Beginnen wir hier mit der typischen Variante, den privat genutzten Immobilien (Wohngebäuden):

Im Neubau ist der Energieausweis schon seit 2002 Pflicht. Hier muss ein so genannter Bedarfsausweis bzw. bedarfsbasierter Energieausweis ausgestellt werden. Dieser Ausweis muss nicht nur dem potenziellen Mieter bzw. Käufer vorgelegt werden, sondern auch der nach Landesrecht zuständigen Behörde.

Bei Altbauten sieht die Situation hingegen wie folgt aus:

Bei gemischt genutzten Gebäuden, das heißt also Gebäuden, die sowohl privat als auch gewerblich genutzt werden, muss der bewohnte und der gewerblich genutzte Bereich getrennt erfasst werden, so dass es am Ende im Prinzip einen Energieausweis für das Wohngebäude und einen Ausweis für das Nichtwohngebäude gibt.

Der Energieausweis für Nichtwohngebäude ist seit dem 01. Juli 2009 verbindlich vorgeschrieben. Bei Nichtwohngebäuden besteht bei Altbauten grundsätzlich eine Wahlfreiheit zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis. Preislich gesehen ist auch im Nichtwohnbereich der Verbrauchsausweis im Vergleich zum bedarfsorientierten Ausweis günstiger. Allerdings müssen für den Verbrauchsausweis die relevanten Verbrauchsdaten auch vorliegen, was in der Praxis nicht immer der Fall ist. Zugleich existiert auch hier das oben beschriebene Verzerrungsproblem. Wie bei Wohngebäuden auch, gibt es die Wahlfreiheit zwischen Bedarfs- und Verbrauchsausweis in Bezug auf Neubauten nicht.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Globales Ölfördermaximum überschritten

Die Öl-Ressourcen schwinden. So verkündete die Internationale Energieagentur (IEA) ganz offiziell, dass die Förderung höchstens noch für einige Jahre stabil bleiben kann, bevor diese dann endgültig zurückgeht.
(Quelle der Grafik: IEA) 

Das globale Ölfördermaximum (auch Peak Oil genannt) wurde immer wieder heiß diskutiert. Die Frage nach dem Zeitpunkt, wann das Fördermaximum tatsächlich überschritten wird, wurde oft als komplex deklariert. 

Die IEA prognostizierte und datierte in der Vergangenheit das Ölfördermaximum für unkonventionelles Öl zum Beispiel zwischen 2020 und 2030 (siehe z.B. Wikipedia). Nun spricht die IEA aber noch in diesem Jahr von einem Peak Oil.

Montag, 6. Dezember 2010

Klima-Risiko-Index 2011: Das Ranking

Welche Länder sind besonders von Extremwetterszenarien betroffen? Diese Frage beantwortet der Klima-Risiko-Index 2011 von Germanwatch. Den ersten Rang belegt hierbei El Salvador. Die Top 10 in dem Betrachtungszeitraum 1990-2009 sind demnach durchweg Entwicklungsländer, also Länder mit niedrigem oder niederen mittleren Pro-Kopf-Einkommen.

Die Folgeschäden des Klimawandels tragen damit vor allem die Länder, die den Klimawandel am wenigsten zu verantworten haben.

Insgesamt starben zwischen 1990 und 2009 laut Bericht sage und schreibe mehr als 650.000 Menschen durch nahezu 14.000 Extremwetterereignissen. Der volkswirtschaftliche Schaden (soweit man diesen überhaupt bemessen kann) beträgt mehr als 2,1 Billionen US-Dollar (in Kaufkraftparitäten).

Der Klimawandel trägt massiv zu einer Zunahme extremer Niederschlagsereignisse und Hitzewellen bei, die die Zahl der Toten zukünftig weiter ansteigen lässt. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Zahl der Klimaflüchtlinge langfristig ansteigen. Schon jetzt ergreifen viele Entwicklungsländer Maßnahmen, um sich auf Klimakatastrophen vorzubereiten und sich der Lage zunehmend anzupassen. Dass dies nicht aus eigener finanzieller Kraft geschehen kann, liegt auf der Hand.

Die Vereinbarung eines ambitionierten Anpassungsrahmenwerks, der auf einer verlässlichen und angemessenen Finanzierung basiert, wäre hier laut Germanwatch eine aussagekräftige Hilfe. Genau diese Perspektive könnte der Klimagipfel in Cancún bieten, um den besonders verletzlichen Entwicklungsländer eine angemessene Unterstützung zu bieten. Was der gegenwärtige Klimagipfel nun an konkreten Ergebnissen bringt, bleibt abzuwarten.

Hier nun das Ranking laut Klima-Risiko-Index 2011:


Eine deutsche Zusammenfassung des englischsprachigen Berichtes können Sie unter http://www.germanwatch.org/klima/kri10kurz.pdf downloaden. Weitere Infos und den Originalbericht können Sie unter http://www.germanwatch.org/kri finden.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Einmal „Solarstrom to go“ bitte!

Der amerikanische Hersteller Goal Zero stellt transportable Systeme zur Stromversorgung her. Die Solarpaneele lassen sich vollständig autonom betreiben und sollen in der Handhabung sehr gut sein.

Von nun an vertreibt die Firma DEC Energy aus Trier die transportablen Systeme im deutschsprachigen Raum vordergründig an Outdoorsportler und Camper sowie Hilfsorganisationen.

Goal Zero-Gründer Robert Workman schöpfte seine Idee aus eigener Erfahrung – nämlich im Rahmen von Hilfsprojekten im Kongo. Schließlich ist dort – wie in vielen afrikanischen Regionen auch – eine zuverlässige Stromversorgung eine wirkliche Seltenheit. Diese Not machte erfinderisch und inspirierte Workman schließlich die Geräte unter Extrembedingungen zu testen. So involvierte er schließlich ein Team aus Extremsportlern, Abenteurern und Polarforschern, um seine Erfindung unter Realbedingungen zu testen.

Die Miniatur-Kraftwerke sind übrigens kaskadierbar, d.h. sie lassen sich beliebig miteinander kombinieren.

Quelle: http://www.cleanenergy-project.de/12764/