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Dienstag, 3. Januar 2012

Können Internetsuchmaschinen „grün“ sein?

Das Wissen im Netz gleicht einem unendlich großen Lexikon mit Informationen aus aller Welt. Diese Informationen müssen geordnet und gefunden werden. Suchmaschinen sind an dieser Stelle zweifelsfrei eine unheimliche Erleichterung für Internetnutzer, um schnell an relevante Informationen zu gelangen.

Haben Sie mal darüber nachgedacht, was passiert, wenn Sie etwas von Suchmaschinen wie Google oder Bing für sich suchen lassen?


Bild: Alexander Klaus / pixelio.de
Die Funktionsweise von Suchmaschinen und die Wege einer Suchanfrage sind komplex und damit energieintensiv. Denn nicht nur der Betrieb unseres Endgerätes (PC, Handy usw.) benötigt Strom, sondern auch die großen Server in den Rechenzentren der Suchmaschinen. Der Betrieb der Server und deren Kühlung benötigen Strom - viel Strom.

Manche Quellen behaupten, dass eine einzelne Suchanfrage bei Google so viel Strom benötigt wie eine Energiesparlampe in einer ganzen Stunde. Oder anders gesagt:

Zwei Klicks bei Google setzen so viel CO2 frei wie das Aufbrühen einer Tasse Tee (siehe z.B. reset.to).

Angeblich liegt der Stromverbrauch allein von Google bei rund 2,3 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr (Stand: September 2011).

Ganz gleich wie hoch der Energieverbrauch nun auch tatsächlich sein mag: Bei der weltweiten Nutzung von Suchmaschinen kommt sicherlich ein erheblicher Stromverbrauch zusammen, der alles andere als marginal ist. Eine wichtige Frage, die sich stellt: Aus welchen Quellen kommt der Strom? Sind es konventionelle, klimaschädliche Energieformen oder handelt es sich um grünen Strom?

So genannte "grüne" Suchmaschinen unterstützen mit ihren Gewinnen Projekte für nachhaltigen Klimaschutz. Auch gibt es Öko-Suchmaschinen, die ihre Server mit Ökostrom betreiben. Der Haken ist laut utopia.de und reset.to jedoch folgender: Greifen die Öko-Suchmaschinen auf die konventionellen, großen Maschinen zurück, dann ist nicht viel gewonnen - oder sogar viel verloren (!).

reset.to verweist darauf, dass die Einnahmen der grünen Suchmaschinen erst durch die Werbeeinbindung und die Werbeklicks entstehen und kommt zu der Erkenntnis, dass grüne Suchmaschinen gegenüber den konventionellen Maschinen dem Klima mehr schaden als nutzen - zumindest wenn Werbung nicht angeklickt wird.

An dieser Stelle möchten wir ergänzen, dass es auch von Relevanz ist, zu welcher Seite der Klick auf einer Werbeanzeige führt. Handelt es sich dabei um eine wirklich grüne Seite, die auf einem klimaneutralen Server bereitgestellt wird?

Es ist unschwer zu erkennen, dass es viele unbekannte Parameter gibt, die eine Einschätzung der Klimaeffekte eines Klicks erschweren. Uns ist bis heute keine echte grüne Suchmaschine bekannt, die nicht auf die altbewährten großen Maschinen zurückgreifen. Wer eine echte grüne und unabhängige Suchmaschine kennt, sollte sein Wissen mit uns teilen.

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