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Mittwoch, 8. Juni 2011

Der Atomausstieg als (Teil-)Erfolg?!

Widerstand bewirkt etwas - das haben die Protestaktionen der Anti-Atom-Bewegung gezeigt!

Immerhin ist es der schwarz-gelben Koalition nicht gelungen, die verbleibenden neun Reaktoren erst 2021/2022 stillzulegen. Laut Beschluss sollen die verbleibenden Atomkraftwerke nun schrittweise in festgelegten Stufen vom Netz genommen werden, so dass 2015 (Grafenrheinfeld in Bayern), 2017 (Gundremmingen B in Bayern) und 2019 Philippsburg 2 (Baden-Württemberg) „schon“ drei weitere AKW verbindlich abgeschaltet werden müssen (siehe tagesschau.de). Allerdings bleiben danach bis 2021/2022 immer noch sechs Kernkraftwerke in Betrieb – für einen Teil der Atomkraftgegner eher Fluch als Segen.

In der Gesambetrachtung handelt es sich bei dem aktuellen Beschluss um rund 7 Jahre mehr (!) an Laufzeit als es der rot-grüne Beschluss ursprünglich vorgesehen hatte (siehe Tabelle). Nur gegenüber den ursprünglichen Planung von schwarz-gelb liegt – wenig überraschend - eine deutliche Verbesserung vor. Nach Fukushima später aussteigen als es eigentlich vor Fukushima von rot-grün geplant war? Sieht so ein konsequenter Ausstieg aus? Wir lassen diese Fragen einfach als rhetorische Fragen hier im Raum des World Wide Web stehen…

Wir haben uns die Mühe gemacht und haben den aktuellen Stand noch mal zusammengetragen auf Basis der Angaben der Tagesschau/ARD (tagesschau.de):

Quelle: Eigene, überarbeitete Darstellung in Anlehnung an die ARD, tagesschau.de
Das Aktionsbündnis Campact schreibt in dem aktuellen Newsletter vom 07.06.2011: „(…) Zwar können wir stolz darauf sein, was wir gemeinsam mit vielen anderen erreicht haben. Aber wir dürfen die Hände nicht in den Schoß legen. Während der Beratungen im Bundestag muss es darum gehen, weitere Nachbesserungen zu erreichen: Die AKW-Laufzeiten müssen verkürzt und stärker gestaffelt werden, es braucht ein Aus für Gorleben und eine standortunabhängige Endlagersuche, der Bau von Kohlekraftwerken darf nicht erleichtert und das Erneuerbare-Energien-Gesetz nicht zerpflückt werden. Nur wenn hier entscheidende Fortschritte erzielt werden, dürfen SPD und Grüne dem Atompaket zustimmen. Deshalb wollen wir mit weiteren Aktionen nachlegen - und werden natürlich zur Stelle sein, falls in einigen Monaten oder Jahren die Atomlobby wieder droht Oberwasser zu gewinnen.“

Der Protest geht also weiter – wie zum Beispiel in Sachen AKW Brokdorf am 10. Juni 2011. Weitere Infos dazu unter https://www.x-tausendmalquer.de/.