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Freitag, 3. Februar 2012

Solarstrom drückt Preis nach unten

Das scheinbare Argument des "teuren" Stroms aus erneuerbaren Energiequellen sollte aus der Welt geschafft sein. Schließlich gibt es genügend Studien, die den gegenteiligen Effekt bestätigen. Auch wir haben schon des Öfteren über dieses Thema berichtet.
 
Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de
Laut des Bundesverbandes Solarwirtschaft senkt beispielsweise der Solarstrom die durchschnittlichen Preise an der EPEX-Strombörse (European Energy Exchange) um bis zu 10 Prozent - in der Mittagszeit (wo die Sonne besonders scheint, aber auch am meisten Strom benötigt wird) sogar um bis zu 40 Prozent. Grund hierfür ist der so genannte Merit-Order-Effekt: An der Strombörse werden beginnend mit den niedrigsten Grenzkosten so lange Kraftwerke mit höheren Grenzkosten zugeschaltet, bis die Nachfrage an Strom gedeckt ist. Da die Erneuerbaren Energien laut Gesetz Vorrang bei der Einspeisung ins Netz haben und auch geringere Grenzkosten aufweisen, verdrängen sie den konventionellen, teureren Strom vom Markt. Weil der Strompreis durch das jeweils teuerste produzierende Kraftwerk bestimmt wird, das zur Nachfragedeckung benötigt wird, wird der Preis durch die Erneuerbaren Energien gesenkt (Wikipedia).

Der Bundesverband Solarwirtschaft bemängelt allerdings, dass die privaten Verbraucher von diesen preissenkenden Effekten gar nichts mitbekommen würden, da der Stromanbieter dies meist nicht an die Kunden weitergibt. Die wirklichen Nutzer dieses Effekts sind demnach die Industrie und die Großhändler, die den Strom direkt von der EPEX-Börse beziehen. Erstere sind ohnehin von der EEG-Umlage befreit, was zu einem doppelten Nutzen für sie führt.

Da hilft nur eines: Vergleichen und zu einem grünen Stromanbieter wechseln - aber besser noch ist die eigene Unabhängigkeit von den Stromversorgern zum Beispiel durch eine eigene Photovoltaik-Anlage.