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Mittwoch, 25. April 2012

Österreich befreit sich von Atomstrom

Österreich ist uns einen riesen Schritt voraus, da dort keine Atomkraftwerke stehen. Nun ging die Bundesregierung des Landes noch einen bedeutenden Schritt weiter, indem sie am Montag gemeinsam mit Vertretern der Energiewirtschaft und den Umweltschutzorganisationen Greenpeace und Global 2000 das Ende des Atomstromimports beschloss. Dies ist einem Artikel von Greenpeace zu entnehmen. Demnach soll nun jede Kilowattstunde Strom, die nach Österreich importiert wird, durch ein Herkunftszertifikat ihren Ursprung erkennen lassen - gleichzeitig verpflichten sich die Energieunternehmen dazu, auf den Bezug von Strom aus Atomkraftwerken gänzlich zu verzichten. Eine vorbildliche Aktion.

Bild: svair / pixelio.de
Bisher wurde neben Atomstrom oft Strom importiert, dessen Herkunft unklar war. Bezugsländer waren hierbei meist Deutschland und Tschechien. Da Länder wie Tschechien und auch Polen ihre Atomkraftindustrie paradoxerweise ausbauen wollen bzw. im Falle Polens in die Atomkraft einsteigen wollen, ist Österreichs Entscheidung ein klares Signal für Atomkraftinvestoren. Laut Greenpeace ist es nämlich nicht unbedingt so, dass Tschechien und Polen ihren eigenen Strombedarf decken wollen, sondern vielmehr den europäischen Strommarkt mit Atomstrom versorgen wollen.

Indem Österreich ein klares Zeichen gegen Atomstromimporte aus solchen Ländern setzt, wird die Rentabilität geplanter AKW in diesen Regionen stark gefährdet. Hoffen wir, dass andere europäische Länder dem Beispiel Österreichs folgen.

Eine gesetzliche Verpflichtung zur vollständigen Kennzeichnung des Stroms soll ab dem 1. Januar 2015 in Kraft treten.