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Freitag, 29. August 2014

Rekordjahr für Erneuerbare Energien

Bild: Luise / pixelio.de
Die Internationale Energieagentur (IEA) teilt mit, dass alternative Energiequellen zur Zeit mit etwa 22 Prozent am weltweiten Strommix auf Augenhöhe mit Erdgas liegen. Dieser Anteil entspricht 5.070 Terawattstunden, was 240 Terawattstunden mehr sind als noch im Vorjahr. Die IEA erwartet in den nächsten Jahren eine weitere Steigerung des Anteils auf 26 Prozent bis zum Jahr 2020.

Umgerechnet fast 190 Milliarden Euro wurden 2013 in den Ausbau der Erneuerbaren Energien gesteckt, was isoliert betrachtet schon ein Rekordwert ist, berichtet sonnenseite.com. Kapazitäten von 123 Gigawatt sind vor allem in den Bereichen Photovoltaik und Onshore-Windkraft neu installiert worden. Trotz allem wird die Energiewende laut IEA kein Selbsläufer und befürchtet einen langfristigen Einbruch. 2013 war leider auch ein Rekordjahr für die fossilen Energieträger. 35 Milliarden Tonnen Kohlendioxid wurde durch ihre Nutzung ausgestoßen. Mehr als zuvor.

Mittwoch, 27. August 2014

Transparente Solarzellen

Bild: Thomas Max Müller  / pixelio.de
Durch die Entwicklung einer neuen Art von Solarzellen, welche transparent sind, ist ein völlig neuer Anwendungsbereich für Solarenergie möglich, so sonnenseite.com.

Unter der Leitung von dem amerikanischen Professor Richard Lunt hat ein Team der Michigan State University ein transparentes Solarmodul entwickelt. Die größte Rolle wird dieses lichtdurchlässige Solar-Panel wohl in Zukunft bei elektronischen Geräten sowie bei Gebäuden spielen.

Ganz neu erfunden sind diese Module zwar nicht, aber vergangene Versuche Strom durch Solarzellen zu erzeugen, welche um plastikartige Materialien angebracht sind, waren wenig erfolgreich. Zum Einen war die Energieerzeugung gering, zum Anderen wiesen die verwendeten Materialien eine starke Verfärbung auf.

Kleinste organische fotoaktive Moleküle, welche ausschließlich nicht sichtbare Lichtspektren des Sonnenlichts aufnehmen, bedienen die so genannten Solar-Konzentratoren. Trifft Sonnelicht auf dieses Material, wird dieses zu den Rändern weiteregeleitet, wo dünne Streifen von Solarzellen die absorbierte Sonnenenergie in Strom umwandeln. Transparent wirkt es für das menschliche Auge, da die Materialien sichtbares Licht weder absorbieren noch emittieren.

Trotzdem liegt die Energieausbeute der transparenten Solarmodule bei lediglich einem Prozent, wodurch noch weitere Entwicklungsarbeit geleistet werden muss. Ziel der Forscher ist die Steigerung auf fünf Prozent, berichtet der Sonneseite-Newsletter.

Laut Professor Lunt sind die Produktionskosten überschaubar, was das mögliche Einsatzgebiet der neuen Technik noch vergrößert. Sowohl im gewerblichen als auch im industriellen Bereich können die transparenten Module zum Einsatz kommen.

So könnte ein Großteil des Energiebedarfs von Hochhäusern durch diese Technik in den Fenstern gedeckt werden. Auch jegliche Art von Smartphones, Tablets oder Notebooks könnten sich diese regenerative Stromgewinnung zu Nutzen machen.

Freitag, 22. August 2014

Neue Stromtankstelle am Weyher Rathaus

E-Autofahrer können sich nun zusätzlich freuen: Am Weyher Rathaus gibt es eine neue Ladestation für E-Autos. Somit können Besucher des Rathauses mit einer am Empfang erhältlchen RFID-Karte während den Öffnungszeiten des Rathauses ihr E-PKW kostenlos (!) aufladen. Das berichtet der Weser Kurier in der heutigen Print-Ausgabe. Die Ladesäule stammt von der Firma Veniox.

Bild: Kurt F. Domnik pixelio.de
Die Gemeinde Weyhe hat die Ladesaäule im Kontext der "Unternehmensinitiative Elektromobilität" installiert. Die Initiative erprobt den Einsatz von Elektromobilität unter der Federführung der Bremer Nehlsen AG in der betrieblichen Praxis in mittlerweile über 100 Unternehmen.

enerpremium gratuliert der Gemeinde Weyhe zu  diesem Schritt und freut sich über das Voranschreiten der E-Mobilität in der Region.

Mittwoch, 20. August 2014

Neue Mobilität auf dem Vormarsch

Die Bundesreierung hat ein festes Ziel: Eine Million Elektroautos sollen bis 2020 auf deutschen Straßen unterwegs sein. Technologisch hat sich bereits einiges getan. Diese technologischen Entwicklungen müssen aber breitenwirksamer in den Markt. Dafür werden Anreize benötigt.

Die Zulassungszahlen in Deutschland zeigen derzeit, dass rein elektrisch rund 12.156 Autos auf den Straßen unterwegs sind. Daneben gibt es aktuell 85.575 zugelassene Hybridfahrzeuge, so die Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes am 01. Januar 2014. Hybridfahrzeuge sind Fahrzeuge, in denen mindestens zwei Energie-Umwandler und zwei im Fahrzeug integrierte Energiespeicher vorhanden sind. Das sind in der Regel Fahrzeuge mit einem Elektromotor und einem Otto- respektive Dieselmotor sowie einem Kraftstofftank und einem Batteriespeichersystem. Derartige Fahrzeuge sind vor allem in Bezug auf die Reichweite interessant, da die Reichweite durch den Verbrennungsmotor verlängert wird, wenn die Batterie des E-Motors erschöpft ist.

Laut einer kürzlich veröffentlichten Info-Grafik zur Hybridtechnologie gibt es derzeit rund 450.000 Hybridfahrzeuge in Europa. Die Technologie erfreut sich demnach wachsender Beliebtheit: In den Jahren 2006 bis 2012 sind die Zulassungen um 31,6 Prozent im Durchschnitt gestiegen. Folglich exisitiert bereits eine entsprechende Nachfrage.

In jedem Falle bleibt es weiter spannend, wie sich die Mobilität in naher Zukunft weiter entwickeln wird. Abschließend daher nochmals der Veranstaltungshinweis zum Weyher Elektromobilitätsforum, das am Samstag, den 27. September 2014 von 11.00 bis 14.30 Uhr stattfindet und neben spannenden Fachvorträgen und neuen E-Fahrzeugen auch Probefahrten und Diskussionen über das Thema Elektromobiltät bietet.

Mittwoch, 6. August 2014

Ein ganzes Dorf soll dem fossilen Tagebau weichen

Als am 23. Juli 2014 der neue Bürgermeister von Proschim, Gebhard Schulz, im Gemeindebüro Platz nahm, fuhr ein Schauer durch einen Teil der 360 Einwohner des kleinen Ortes in Brandenburg, unweit der polnischen Grenze. Grund dafür ist, dass Schulz die Meinung vertritt, dass es Proschim eigentlich bald nicht mehr geben muss, so welt.de.

Er siegte bei der Wahl, bei der es für Proschim um Alles ging.

Proschim ist ein Ort, der - wie bereits 83 weitere Orte in der Lausitz - dem Tagebau weichen und umgesiedelt werden soll. 2024 soll der Tagebau in Proschim beginnen, denn ab 2026 will der schwedische Energiekonzern Vattenfall hier zusätzlich 200 Millionen Tonnen Braunkohle fördern.
Die Entscheidung zum Ausbau des Tagebaus Welzow-Süd bei Cottbus traf die Landesregierung von Brandenburg schon vor der Sommerpause mit dem Argument, dass über 8.000 Jobs dort unmittelbar an der Braunkohle hängen. Vattenfall ist in dieser Region der größte Arbeitgeber. Weiterhin argumentierte die Landesregierung, dass in Zeiten des Atomausstiegs der Strom schließlich auf andere Weise erzeugt werden muss. So wird dieses Vorhaben als Pro-Energiewende angepriesen, obwohl ein Dorf verschwindet, welches in der Lage ist, sich komplett mit Erneuerbaren Energien selbst zu versorgen, so welt.de.

Nun spalten sich die Ansichten der Bürger von Proschim. Auf einer Seite stehen die Bauern mit Ihren großen Höfen, Feldern und Solarzellen auf den Ställen, die wollen, dass Proschim bleibt. Auf der anderen Seite stehen die "die Mieter", welche ihre Jobs bei Vattenfall haben und laut Bericht angeblich auf eine hohe Abfindung für die Umsiedlung hoffen.

Ein Bauer erklärt gegenüber welt.de, dass er keinen Wert auf das Geld legt. Er wohnt seit den 70er-Jahren in Proschim und Haus und Hof aufzugeben kommt für ihn nicht in Frage. Heimat ist schließlich mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen. Die Landwirte haben sich entschieden, mit vollem Einsatz gegen den Ausbau zu kämpfen. Sie würden durch den Tagebau über 600 Hektar Land verlieren.

Bild: Claus Weisweiler / pixelio.de
Die Bauern sind aber nicht allein. Sie erhalten Hilfe von den Grünen, Greenpeace und Robin Wood. Im Juni wurden 40 Internationale Aktivisten nach Proschim geschickt und bald soll es eine Menschenkette von Proschim bis zur polnischen Grenze geben.

Der europäische Programmdirektor von Greenpeace, Thomas Henningsen, erläutert wie fatal es ist, wenn Deutschland in der Hochphase der Energiewende neue Kohletagebaue genehmigt. Weiterhin hält er den Braunkohleabbau in der Lausitz für einen Skandal mit europäischen Dimensionen.
Fakt ist, Braunkohle ist der klimaschädlichste Energieträger. Durch die Kraftwerke wird rund dreimal so viel Kohlendioxid produziert wie bei der Gasproduktion. Hinzu kommen noch weitere gesundheitsschädliche Stoffe wie Schwefeldioxid, Feinstaub und Schwermetalle, welche bei der Verbrennung entstehen. Dabei besteht Braunkohle zu 50 Prozent aus Wasser und hat daher nur einen geringen Brennwert.

Bild: Harald Schottner / pixelio.de
Nach dem Abbau benötigt die Landschaft hunderte Jahre, um sich zu erholen und gleicht einer Mondlandschaft. Aus diesem Grund bereiten Klimaschützer eine Klagewelle vor. Aber auch die Kohlefreunde sind vorbereitet. So wurden knapp 70.000 Unterschriften von Braunkohleaktivisten im Bündnis Pro Lausitz für den Tagebau gesammelt. Das Bündnis wird finanziell von Vattenfall unterstütz, legt jedoch großen Wert darauf nicht an der Gründung beteiligt gewesen zu sein.
Ein Mitglied des Bündnisses schreibt in einem offenen Brief, dass die Demokratie durch die starke Ideologisierung der gesellschaftlichen Debatte über die Energiewende, gefährdet sei. Weiterhin sieht er in der "Kohlediskussion" drei Gruppen von Teilnehmern. Erstens die Demonstrationsprofis, zweitens die Idealisten und drittens die Betroffenen, welche ihr Recht auf Arbeit und Heimat wahrnehmen. Aber er erklärt auch, dass er das Recht auf Arbeit und Heimat in der Lausitz stark gefährdet sieht. Es stehen sich folglich Naturschutz und Arbeitsplätze im Streit in der Lausitz gegenüber.

Viel Kritik mussten die vier Minister Brandenburgs aus der Partei Die Linke einstecken, da sie der Fortführung des Tagebaus zugestimmt haben, obwohl ihre Partei in ihrem Bundesprogramm den Ausstieg aus der Braunkohle fordert.

Eine Erklärung hierfür gibt der Linke-Justizminister und stellvertretende Ministerpräsident von Brandenburg, Helmuth Markov, gegenüber welt.de ab. Er erklärte vorab, dass es für jedes einzelne Mitglied der Landesregierung kein einfacher Schritt gewesen sei, da gravierend in die Belange der vom Bergbau Betroffenen eingegriffen wird. Die wurde mit den Interessen der Allgemeinheit abgewogen.

Die Linke hält trotz allem weiterhin an ihrem Plan fest aus der Braunkohleversorgung bis zum Jahr 2040 auszusteigen.

Montag, 4. August 2014

AKW-Rückbau: Mehrkosten für den Steuerzahler

Die Bundesregierung befürchtet, dass die Rückstellungen der Atomkonzerne für den geplanten Rückbau ihrer Kernkraftwerke könnten zu knapp kalkuliert sind. Büßen wird dafür sehr wahrscheinlich der Steuerzahler, der zwar an den Risiken der Kernkraft partizipiert, aber nicht an den monetären Gewinnen der Konzerne. Dies berichtet energiezukunft.eu.

Bild: Achim Lückemeyer / pixelio.de
Aus einem Schreiben von Wirtschafts-Staatssekretär Rainer Baake an den Vizefraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/ Die Grünen Oliver Krischer geht hervor, dass die Bundesregierung das Gespräch mit den Kraftwerksbetreibern suchen will und es dabei auch darum gehen wird, ob die gebildeten Rückstellungen in ausreichender Höhe zu den Zeitpunkten der Finanzierung der vorgenannten Kosten vorhanden sein werden, berichtet energiezukunft.

Laut Berliner Zeitung wird jegliche Festlegung darauf, dass die Steuerzahler nicht für einen Rückbau der Atomkraftwerke aufkommen müssen, vermieden. Laut Staatssekretär Baake liegt die Kostenverantwortung bei den Atomkonzernen. Unklar bleibt, ob diese tatsächlich alle anfallenden Kosten für den Rückbau übernehmen werden. Die Fachleute sind geteilter Meinung, ob die insgesamt 36 Milliarden Euro der vier Stromkonzerne tatsächlich ausreichend sind. Zudem ist das Geld investiert und angelegt und steht nicht zur freien Verfügung, so energiezukunft. Mit Blick auf die noch immer ungeklärte Endlagerungsfrage eine heikle Angelegenheit.

Bereits Ende Juni hat Wirtschaftsminister Gabriel eine Überprüfung der Rücklagen angekündigt, so energiezukunft.eu. Hierbei geht es ihm darum herauszufinden, ob die Rückstellungen für den Rückbau der Kraftwerke und die Atommüll-Endlagerung in Deutschland ausreichen. Weiterhin will er prüfen, ob diese Rücklagen auch verfügbar und sicher sind.

Im Mai haben die Atomkonzerne mit einem Vorschlag eine Diskussion angeregt. Sie wollen die Kosten für den Rückbau, die Stilllegung und Entsorgung an eine öffentlich-rechtliche Stiftung übertragen und die 36 Milliarden Euro Rücklagen zur Verfügung stellen. Dies hätte zur Folge, dass sämtliche Risiken und Mehrkosten dem Bund und den Steuerzahlern überlassen werden und die Atomkonzerne keine Verantwortung mehr tragen.