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Montag, 23. Mai 2011

Der Blower-Door-Test als Qualitätskontrolle bei Neubau und Altbau

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Damit das Traumhaus nicht zum Alptraum wird, empfiehlt sich eine begleitende Qualitätskontrolle bei Neubauten sowie bei der Gebäudesanierung. Immerhin weisen rund 99 Prozent aller Neubauten Mängel auf, wie Kai Warnecke vom Berliner Eigentümerverband Haus & Grund gegenüber dem Weser Kurier berichtet. Energetische Mängel treten laut einer Studie des Verbands der Privaten Bauherren (VPD) in über 70 Prozent der Neubauten auf (Quelle: Weser Kurier). Auch bei Altbauten sind Mängel keine Seltenheit.

Eine gute Möglichkeit, die Ausführungsarbeiten vor Ort zuverlässig zu kontrollieren, ist eine Luftdichtigkeitsprüfung, die auch unter dem Namen Blower-Door-Test bekannt ist. Dieser Test kann sowohl bei Neu- als auch bei Altbauten durchgeführt werden. Auf diese Weise können Mängel frühzeitig erkannt und behoben werden oder Garantieansprüche können rechtzeitig geltend gemacht werden.


Bild: Rainer-Sturm / pixelio
In manchen Fällen ist ein Blower-Door-Test sogar verbindlich vorgeschrieben. In Bezug auf den Neubau gilt dies für die KfW-Effizienzhäuser 40 oder 55 bzw. für das Passivhaus. Auch bei einigen Förderprogrammen wird der Blower-Door-Test als Fördervoraussetzung im Falle einer Sanierung genannt.

Will man als Bauherr jedoch eine Gewissheit haben, ob es eventuell für das Auge nicht unmittelbar sichtbare, sprich versteckte Mängel gibt, so führt kein Weg an einem Blower-Door-Test vorbei. Schließlich ist das luftdichte Bauen in der Energieeinsparverordnung – kurz EnEV – verbindlich vorgeschrieben.

Wie funktioniert ein Blower-Door-Test?

Der Blower-Door-Test funktioniert mit Hilfe eines Gebläses. Dieses Gebläse erzeugt einen Unter- bzw. Überdruck, wodurch der Luftaustausch im Gebäude ermittelt werden kann. Hohe Luftwechselraten geben diesbezüglich Aufschluss über Undichtigkeiten in der Gebäudehülle, die während der Blower-Door-Messung geortet und im Anschluss dann gezielt beseitigt werden können. Somit wird durch den Blower-Door-Test die Energieeffizienz des Gebäudes sowie die Qualität der Bauausführung verbessert. Seit 1998 ist die Blower-Door-Messung anerkannte Regel der Technik.

Der Nutzen des Blower-Door-Tests besteht in der gezielten Ortung unerwünschter Leckagen, die dadurch gezielt beseitigt werden können und letztendlich zu den von Bauherren und Gesetzgeber geforderten Energieeinsparpotenzialen führt.

Wann sollte ein Blower-Door-Test durchgeführt werden?

Empfehlenswert ist es, den Test schon frühzeitig – also noch vor der Fertigstellung eines Hauses durchzuführen, da sich dann die festgestellten Mängel noch leichter beheben lassen. Als guter Zeitpunkt gilt die Zeit zwischen der Montage der Dampfsperre und der Unterkonstruktion für die Gipskartonplatten/Trockenbauplatten im Dachgeschoss (Innenputz muss aufgebraucht und der Estrich muss verlegt sein, die Haustür, Fenster und Fensterbänke sollten auch bereits montiert sein).

Darüber hinaus ist es ratsam, den Blower-Door-Test im Bauvertrag fest zu vereinbaren. Ebenfalls ist es empfehlenswert zu vereinbaren, dass die Kosten für den Test von den Firmen aufzubringen sind, die die Mängel verursacht haben. Oft ist es so, dass bereits die bloße Ankündigung eines Blower-Door-Tests die Qualität der Ausführung durch die Handwerker deutlich verbessert.

Abschließender Hinweis für die Regionen Bremen, Weyhe und umzu:
Bei Bedarf können Sie für die Durchführung eines unabhängigen und DIN-zertifizierten Blower-Door-Test auch die Firma enerpremium kontaktieren.