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Montag, 21. Juli 2014

Deutschland zahlt 750 Millionen Euro in den grünen Klimafond ein

Kanzlerin Merkel betont auf der zweitägigen Konferenz zum Klimaschutz, dass jedes Land in der Pflicht steht seinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Mit der Ankündigung über die Einzahlung von 750 Millionen Euro in den so genannten grünen Klimafond hat sie den ersten Schritt gemacht, berichtet DIE WELT.

Bild: Petra Bork  / pixelio.de
Mit dem Geld werden Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern unterstützt. Dieser Fond besteht, seitdem er im Jahr 2010 auf dem Klimagipfel in Cancun ins Leben gerufen wurde.

Deutschland ist somit das erste Land, das seine Zusage erfüllt. Insgesamt sollen bis zum Jahr 2020 knapp 75 Milliarden Euro angesammelt werden. Merkel erklärt, dass Nichthandeln teuer wird und Klimaschutz und Wohlstandssicherung zusammengedacht werden müssen, denn niemand muss auf Grund des Klimaschutzes im Umkehrschluss auf Wachstum verzichten, so DIE WELT.

Nachdem 2010 die Verhandlungen auf der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen gescheitert waren, lud die Bundesregierung erstmals zu einem Klimatreffen auf dem Petersberg in Bonn ein. Hier wollte man die Beratungen mit einem Treffen wieder in Gang bringen. Umweltminister aus aller Welt haben sich also dieses Jahr zum fünften Mal zum "Petersberger Klimadialog" getroffen, um die große Klimakonferenz vorzubereiten.

Mitausrichter des Klimadialogs ist jeweils das Gastland, in welchem der nächste Klimagipfel stattfindet. In diesem Jahr ist es Peru um Präsident Ollanta Humala, welcher Deutschlands finanzielle Unterstützung für den globalen Klimaschutz laut DIE WELT würdigt.

Manuel Pulgar-Vidal, Umweltminister Perus sowie Barbara Hendricks, Umweltministerin (SPD), sind sich einig, dass nur derjenige etwas bewirken kann, der als Vorbild fungiert und Verantwortung für die Menschheit übernimmt. Hendricks sieht es als positives Signal, das sich vor allem die USA und China im Klimaschutz bewegen, denn diese beiden Länder allein verantworten mehr als 40 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen. Die Beteiligung dieser Länder an einem Klimaschutzabkommen ist also umso wichtiger, berichtet DIE WELT.

Ein neuer Weltklimavertrag ist Ziel der Verhandlungen, welcher an das Kyoto-Protokoll anschließen soll. Auf dem Klimagipfel in Lima am Ende des Jahres soll verhandelt werden, um ein Jahr später in Paris zum Abschluss zu kommen, damit es 2020 in Kraft treten kann. Über 190 Staaten sollen sich verbindlich verpflichten den Ausstoß von Kohlendioxid so zu verringern, dass sich die globale Temperatur nicht mehr als zwei Grad erhöht.

Chinas Klimaminister Xie Zhenhua verdeutlichte in Berlin, dass ihm die besondere Rolle seines Landes bei den Verhandlungen für den neuen Klimavertrag durchaus bewusst ist und er auf die Beteiligung aller Staaten hofft, so DIE WELT.

Die Europäische Union und allem voran Deutschland sahen sich lange Zeit einer großen Verantwortung für den Klimaschutz ausgesetzt, da sie als Industrienation übermäßig viel Treibhausgase ausgestoßen haben. Mittlerweile stößt China im Vergleich pro Kopf ähnlich große Mengen Kohlendioxid aus.

China hat in den vergangenen Jahren in den Ausbau von Erneuerbaren Energien investiert. Bereits 24 Prozent der weltweiten Photovoltaikkapazitäten sind hier installiert. Zhenhua nimmt sich dabei Deutschland als Vorbild. Anders sieht es hingegen beim Punkt Kernenergie aus. Während Deutschland dabei ist auszusteigen, gilt der weitere Ausbau der Kernenergie in China laut DIE WELT als "Beitrag zum Klimaschutz". 15 aktive Kraftwerke liefern bereits Strom, 29 weitere sind geplant.

Anfang nächsten Jahres muss laut Bericht jedes Land seine Ziele für den neuen Klimavertrag vorlegen. Bis dahin, versichert Zhenhua, wird sein Land sich intensiv an der Vorbereitung des neuen Vertrags beteiligen.