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Dienstag, 8. Juli 2014

Erneuerbare Energien noch vor Braunkohle die wichtigste Stromquelle

Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt  / pixelio.de
Im ersten Halbjahr 2014 haben die Erneuerbaren Energien die Braunkohle vom ersten Platz der wichtigsten Quellen im Strom-Mix verdrängt. Trotz allem soll die Ökostrom-Umlage, laut manager magazin online, konstant bleiben.

Aus den Daten des Fraunhofer Instituts für solare Energiesysteme geht hervor, dass Windkraft-, Solar- und Bioenergieanlagen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2014 deutlich mehr Strom produziert haben als im Vorjahreszeitraum. Währenddessen konnten alle anderen großen Erzeugungsarten weniger Elektrizität bereitstellen.

Regenerative Energien, einschließlich der Wasserkraft, konnten 81,1 Terawattstunden produzieren während die Braunkohle lediglich auf 69,7 Terawattstunden kam. Seit die Braunkohle 2007 die Kernenergie vom ersten Platz verdrängte, war sie die wichtigste deutsche Stromquelle. Bis zum ersten Halbjahr 2013 hat Braunkohle laut der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (Ageb) auch noch vor den Erneuerbaren Energien gelegen.

Den größten Zuwachs kann die Solarenergie mit einem Plus von 28 Prozent verzeichnen, gefolgt von der Windenergie, welche sich um 19 Prozent gesteigert hat. Biomasse-Anlagen haben sich ebenfalls um 7 Prozent zum Positiven verbessert. Die Wasserkraft büßte 7 Prozent ein. Im Ganzen ist die Windkraft die wichtigste Ökostromquelle vor Biomasse und Solarenergie.

In konventionellen Kraftwerken gibt es zum Teil deutliche Rückgänge. Die Stromerzeugung mittels Braunkohle reduzierte sich um gut vier Prozent, Steinkohle um knapp 11 Prozent. Gaskraftwerke verloren 25 Prozent und Kernkraftwerke etwa zwei Prozent, so manager magazin online.

Der weitere Ausbau von Ökostromanlagen, ein gesunkener Stromverbrauch und das vorteilhafte Wetter mit viel Wind und Sonne haben den Braun- und Steinkohle-Boom der letzten zwei Jahre gestoppt und konventionelle Stromerzeugung verdrängt.

Steigt die Produktion des Ökostroms, bleibt mehr Strom aus anderen Kraftwerken ungenutzt und so bleibt den Großversorgern nur noch der Export in Nachbarländer - zur Not zum Billigpreis. Dies resultiert aus dem gesetzlichen Vorrang den Ökostrom genießt.

Im ersten Halbjahr 2014 waren es laut Fraunhofer Institut 18,3 Terawattstunden an Strom-Exportüberschuss. 2013 hingegen waren es nur 14,4 Terawattstunden.

Fachleute gehen trotz der steigenden Strommenge aus Erneuerbaren Energien davon aus, dass die Ökostromlage zum Jahreswechsel kaum steigt oder sogar sinkt.

Grund hierfür ist der Milliardenüberschuss auf einem sogenannten EEG-Konto. Hier werden alle Einnahmen aus der EEG-Umlage mit den Auszahlungen an Ökostrombetreiber verrechnet. Durch die zuletzt wohl zu hoch angesetzte Umlage (6,24 Cent pro Kilowattstunde) ist das Konto laut manager magazin online deutlich im Plus.

Ein weiterer Punkt ist, dass neue Ökokraftwerke deutlich geringere Fördergelder erhalten als die Bestandsanlagen, so dass die Verbraucher weniger Kosten tragen müssen als noch vor einigen Jahren.