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Montag, 1. August 2011

Energiewende: Unseriöse Kostenschätzungen

Die Energiewende macht Schlagzeilen. Jedoch nicht immer gute. Von Kostenexplosionen ist dieser Tage in vielen Zeitungen zu lesen. Dass diese Panikmache jedoch unseriös ist, darauf weist der Bundesverband für Erneuerbare Energie (BEE) hin. Dabei sollte doch längst klar sein: Klimaschutz kostet, aber kein Klimaschutz hat einen höheren Preis, denn der Verzicht auf Klimaschutz kostet die Zukunft!

Isolierte Hochrechnungen voraussichtlicher Einspeisevergütungen reichen laut BEE für eine umfassende und faire Bewertung nicht aus. Zumal auch der hohe ökonomische Nutzen der Erneuerbaren Energien und die tatsächlichen Kosten der fossilen Energieträger mit in die Betrachtung einbezogen werden müssen, so der BEE.

Im Auftrag des Bundesumweltministeriums haben renommierte Forschungsinstitute laut BEE berechnet, dass die Erneuerbaren Energien allein 2010 Umweltschäden in einer Höhe von 8,4 Milliarden Euro vermieden haben. Daneben müsse die hohe Wertschöpfung für eine Vielzahl inländischer Unternehmen im Sektor der Erneuerbaren Energien beachtet werden. Immerhin stellen diese Unternehmen inzwischen rund 370.000 Arbeitsplätze. Zudem gibt es beachtliche Substitutionen von Energieimporten durch die heimischen erneuerbaren Energiequellen – nach Angaben des BEE insgesamt 7,4 Mrd. Euro in 2010.

BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann stellt kritisch fest: „Es ist mehr als fragwürdig, wenn angesichts notwendiger Investitionen in eine dauerhaft verfügbare und bezahlbare Energieversorgung Untergangsgesänge für die deutsche Industrie angestimmt werden. Gerade stromintensive Unternehmen profitieren schon heute von niedrigeren Börsenstrompreisen durch die Erneuerbaren. Im letzten Jahr betrug dieser Effekt immerhin rund drei Milliarden Euro“. Hinzu kommt laut Klusmann, dass mit dem neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ab dem kommenden Jahr weitere Unternehmen teilweise von der EEG-Umlage befreit würden.

Quelle: Bundesverband für Erneuerbare Energie (BEE)