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Mittwoch, 1. Februar 2012

Fördertopf für Gebäudesanierung schrumpft

Bereits im Jahresrückblick 2011 haben wir das Problem beschrieben: Die Bundesregierung verkündete Mitte 2011 die Aufstockung des KfW-Gebäudesanierungsprogramms auf 1,5 Milliarden Euro im Rahmen des neuen Energiekonzeptes, obwohl der verfügbare „Förderpott“ 2011 ohnehin auf 437 Millionen Euro zusammengestrichenen worden war. Das Förderungsbudget belief sich 2009 noch auf zwei Milliarden Euro.

Bild: Michael Lorenzet  / pixelio.de
Nun muss man erfahren, dass sich die verfügbaren Mittel für das KfW-Gebäudesanierungsprogramm in diesem Jahr sogar nur noch auf 900 Millionen Euro belaufen werden. Dies geht aus einem Artikel der Zeitschrift "Gebäude Energie Berater" hervor. Demnach ist diese Entwicklung auf die niedrigen Verkaufserlöse der CO2-Emissionszertifikate zurückzuführen. Der Plan der Bundesregierung sah so aus, dass ab dem Jahr 2012 alle Einnahmen des Bundes aus der Versteigerung dieser Zertifikate direkt in den Energie- und Klimafonds (EKF) fließen sollten. Genau dieser Verkaufserlös werde laut des Bundesfinanzministeriums aber nicht wie geplant ausfallen.

Kein Wunder: Wie sollen auch nennenswerte Verkaufserlöse mit CO2-Emissionszertifikaten erzielt werden, wenn diese immer wieder von der Bundesregierung verschenkt worden sind?! Weitere Infos dazu gibt es unter dradio.de.

Aus dem GEB-Artikel geht auch hervor, dass sich verschiedene Verbände zusammengeschlossen haben, um Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer (CSU) an seine 1,5-Milliarden-Euro-Zusage zu erinnern. Dieser hatte versprochen, in den kommenden Jahren jeweils (!) 1,5 Milliarden Euro an KfW-Fördermitteln für die energetische Gebäudesanierung bereitzustellen. Unter den Verbänden, die sich in der Kampagne "Impulse für den Wohnungsbau" zusammengeschlossen haben, befinden sich unter anderem die IG BAU und der Deutsche Mieterbund. Sie befürchten durch den niedrigen Stand der Fördermittel nun einen gewaltigen Rückschlag bei der energetischen Gebäudesanierung.

Unser Tipp: Wer vor hat zu sanieren, sollte dieses Vorhaben nicht mehr lange aufschieben - weil der Fördertopf vielleicht schon bald ausgeschöpft ist. Schließlich sind die Förderkonditionen als solches derzeit noch unschlagbar. Eile ist geboten, denn sicher ist sicher! Zumal es ein sehr großzügiges Zeitfenster zwischen Förderzusage und der eigentlichen Umsetzung der Maßnahmen gibt.