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Freitag, 31. August 2012

Kinofilm über den Widerstand gegen das Atomkraftwerk Brokdorf



„Das Ding am Deich“ ist eine Kinoproduktion, die den Widerstand gegen das Atomkraftwerk in Brokdorf thematisiert und dabei den Kampf um Demokratie und bürgerliche Mitbestimmung emotional aufzeigt. Nicht umsonst ist das Werk mit dem Förderpreis der DEFA-Stiftung beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2012 ausgezeichnet worden.



Das AKW in Brokdorf ging 1986 - kurz nach dem Tschernobyl-Super-GAU - ans Netz, worauf geschichtsträchtige Proteste folgten. Genau diese Protestbewegung setzt der Film in Szene. Insofern ein wichtiger Beitrag zur ohnehin zeitlosen Problematik unbeherrschbarer Kerntechnik.

Kinofans in Bremen können sich den Dokumentarfilm am 12. September im Kino „City 46“ ansehen. Weitere Kinotermine und Infos gibt es unter http://www.dingamdeich.de.

Mittwoch, 29. August 2012

Fazit nach drei Monaten Altmaier


Die LichtBlick AG hat eine repräsentative Umfrage zum Thema “100 Tage Altmaier” durchgeführt und kommt zu dem Ergebnis, dass sich schon jetzt Ernüchterung bei den Bürgern breit macht: Denn lediglich 18 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Bundesumweltminister Altmaier im Vergleich zu seinem Vorgänger Norbert Röttgen ein größerer Treiber für die Energiewende ist. 55 Prozent der Befragten sehen hingegen laut Umfrage keine Fortschritte beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, Stromnetze sowie Speicher.

Bild: Kurt Hochrainer  / pixelio.de
LichtBlick ist überzeugt, dass die Bundesregierung ihre Energiepolitik einseitig zu Lasten der Verbraucher betreibt. Die Strompreise für die Industrie sind momentan so günstig wie schon seit Jahren nicht mehr und die Regierung entlastet viele Unternehmen von den Kosten, die für neue Stromleitungen und den Ökostrom-Ausbau anfallen.

Weitere Informationen zur Studie gibt es hier.

Freitag, 24. August 2012

Mehr Zuschüsse beim Heizen mit Erneuerbaren Energien


Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat die Zuschüsse für regenerative Wärmeerzeugung im so genannten Marktanreizprogramm (MAP) für private und gewerbliche Hausbesitzer zum 15. August 2012 erheblich erhöht. Dies geht aus einer Pressemitteilung des BAFA hervor.

Bei dem BAFA ist sogar von einem „Marktanreizprogramm 2.0“ die Rede und man richtet sich dort bereits auf ein erhöhtes Antragsvolumen ein.

„Wenn das MAP wackelt, dann wackelt nicht nur eine Zukunftsbranche, sondern die ganze Energiewende und das Kapital fließt weiterhin in fossile Heiztechnik“, betont Dr. Arnold Wallraff, Präsident des BAFA. Daher ist es überaus erfreulich, dass die Energiewende im Wärmemarkt mit zusätzlichen Anreizen ausgestattet wird.

Laut BAFA gibt es für Ein- und Zweifamilienhäuser bei der Installation von solarthermischen Anlagen nun eine Mindestpauschale in Höhe von 1.500 Euro. Im Kontext der Biomasseanlagen und Wärmepumpen hat sich die Förderung um 400 Euro erhöht. Daneben gibt es Boni bei gut gedämmten Gebäuden und Pufferspeichern.

Auch erfreulich: Bei Neubauten werden im Falle von Mehrfamilienhäusern und Gewerbegebäuden solarthermische Anlagen wieder gefördert - und zwar auch Anlagen, die ausschließlich der Warmwasserbereitung dienen. Für Anlagen mit Kollektorflächen bis zu 100 Quadratmetern erhalten die Antragsteller einen Investitionszuschuss von bis zu 18.000 Euro. Ganz neu ist zudem die Förderung der gewerblich genutzten Prozesswärme: Hier werden bei bis zu 1.000 Quadratmeter großen Anlagen bis zu 50% der Investitionskosten gefördert.

Abschließend möchten wir ausgewählte Maßnahmen, die über das BAFA gefördert werden, abbilden:

Quelle: BAFA

Dienstag, 21. August 2012

Abwrackprämie für alte Heizungen


Eine Abwrackprämie für alte Heizungen hatte die Bild-Zeitung im Bundesgebiet angekündigt. Doch was anfangs viele Eigentümer und Sanierungswillige aufhorchen ließ, ist alles andere als sicher. So verkündet stern.de, dass diese Abwrackprämie für Bundesumweltminister Altmaier lediglich eine Option von vielen sei. "Die Pläne sind überhaupt nicht konkret“, wird Altmaier von stern.de zitiert.


Bild: Paulwip  / pixelio.de
Dass es aber bereits eine gute Förderung im Bundesgebiet in Sachen Heizungsaustausch gibt, wissen leider nur wenige Bürger. Energieberater werden bei Sanierungsmaßnahmen oft zu spät oder sogar überhaupt nicht gefragt. Durch voreiliges Sanieren werden auf diese Weise attraktive, finanzielle Unterstützungen verschenkt. Denn beim klassischen Heizungstausch gewährt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für Selbstfinanzierer einen Zuschuss in Höhe von 7,5 Prozent der förderfähigen Kosten, wenn das betreffende Gebäude vor 1995 erbaut worden ist. Zu den förderfähigen Kosten zählen auch die meist beachtlichen Nebenkosten, die bei einem Heizungstausch anfallen, wie zum Beispiel der Ausbau und die Entsorgung eines alten Öltanks oder das Verlegen einer Gasleitung.

Für die Beantragung der Förderung, darf der Auftrag gegenüber der Heizungsfirma jedoch noch nicht vergeben sein. Zudem muss ein Energieberater die Angebote in Bezug auf die technischen Mindestanforderungen der KfW überprüfen und den ordnungsgemäßen Einbau am Ende schriftlich bestätigen.

Alternativ bietet die KfW auch eine attraktive Finanzierung des Heizungsaustausches an. Die Zinsen liegen derzeit bei einem Effektivzins in Höhe von nur einem Prozent (Zinsbindung: 10 Jahre). Auch hierbei wird ein Energieberater für die Beantragung benötigt. Das Energieberatungsteam von enerpremium ist Ihnen hierbei gerne behilflich.

Neben den bundesweiten Förderprogrammen gibt es je nach Region eventuell noch weitere Zuschüsse von anderer Stelle, die der Sanierer nutzen kann. Auf diese Weise lohnt sich ein Heizungsaustausch zusätzlich durch Zuschüsse.

Montag, 20. August 2012

Nach Fukushima ist vor Fukushima


Trotz parteiübergreifendem Atomausstieg in der BRD, fördert die deutsche Regierung mit so genannten Hermesbürgschaften weiterhin Exportgeschäfte für Atomprojekte im Ausland. Das Umweltinstitut München e.V.  fordert daher, alle Hermes-Exportbürgschaften für Atomkraftwerke unverzüglich zu stoppen und künftig per Gesetz zu verbieten.

Bild: Thommy Weiss  / pixelio.de
Laut des Münchener Umweltinstituts begründet das von der FDP geführte Wirtschaftsministerium die Hermesbürgschaften damit, dass der innerdeutsche Atomausstieg keinen Einfluss auf die Entscheidung anderer Staaten hätte, die die Atomkraft nutzen wollen.

Bundeskanzlerin Merkel betonte nach Fukushima noch, dass „selbst in einem Hochtechnologieland wie Japan die Risiken der Kernenergie nicht sicher beherrscht werden können“, zitiert das Umweltinstitut. Somit passt das tatsächliche politische Vorgehen nicht zu den damaligen Lippenbekenntnissen der Kanzlerin, so dass das Umweltinstitut den Atomausstieg der Regierung eher als einen strategischen Schachzug zur Vermeidung einer Wahlschlappe bezeichnet.

Ein konsequenter Atomausstieg sieht jedenfalls anders aus!

Weitere Informationen zu den Hermesbürgschaften gibt es unter www.umweltinstitut.org.

Freitag, 17. August 2012

GfK belegt sinkende Zahlungsbereitschaft bei der Energiewende


Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat in einer aktuellen Studie ermittelt, dass die Zahlungsbereitschaft für die Energiewende bei den Deutschen rückläufig ist. Zwar lehnen nach wie vor über 80 Prozent der Befragten die Atomkraft ab, aber die Bereitschaft, sich mit eigenem finanziellem Aufwand an der Energiewende zu beteiligen, hat gegenüber dem Vorjahr deutlich abgenommen: Nur noch 50 Prozent der Befragten befürworten den Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung, selbst wenn dadurch die eigenen Kosten steigen. Das sind knapp 10 Prozent weniger als noch im Vorjahr.

Zudem ist die Akzeptanz in Bezug auf neue Windanlagen und Stromleitungen in der eigenen Nachbarschaft gesunken. Auffällig ist dabei, dass vor allem Jugendliche und Studenten in diesem Zusammenhang einen derartigen Neubau stärker befürworten als ältere Menschen. Junge Menschen sind laut Studie darüber hinaus auch eher dazu bereit, für die Energiewende zu zahlen. Schließlich begrüßen 63 Prozent der Jugendlichen und Studenten den Ausbau der Erneuerbaren Energien, selbst wenn sie dafür zur Kasse gebeten werden. Bei Rentnern liegt die Bereitschaft hingegen nur bei 40 Prozent. Somit kann ein geringes Einkommen nicht der Hauptgrund der Ablehnung sein.

Wir kommentieren die Studienergebnisse wie folgt:

Es sei gesagt, dass in der Diskussion rund um das Thema Energiewende häufig die Vorteile einer solchen Wende vergessen werden. Denn Erneuerbare Energien kosten nicht nur – sie bringen auch viele ökonomische und ökologische Vorteile mit sich, die die Kosten meist sogar überkompensieren. Wenn die Preissenkungseffekte der Erneuerbaren Energien an der Strombörse von Energieversorgern natürlich nicht an Endkunden weitergegeben werden, dann wird dieses Argument häufiger vom Kunden übersehen, weil die breite Masse der kleineren Stromverbraucher es schlicht nicht am eigenen Portemonnaie merkt. Die großen Stromverbraucher sind ja leider ohnehin von der EEG-Umlage befreit und erhalten zudem Steuererleichterung unter dem Vorwand der Wettbewerbsfähigkeit. Auf diese Weise liegt die sinkende Akzeptanz der Kostenbeteiligung vielleicht vor allem daran, dass an anderer Stelle an der Energiewende verdient wird, während der kleine Bürger allein in die Verantwortung genommen wird.

Insofern sind vielleicht eher die politischen Rahmenbedingungen Schuld an der sinkenden Akzeptanz in Sachen Kostenbeteiligung und nicht die Energiewende an sich!? Nach unserer Auffassung sollte die Energiewende daher sozial gerechter verlaufen: Verursacher der Umweltverschmutzung müssen stärker zur Kasse gebeten werden. Daher sollten alle wirtschaftlichen Akteure im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Kraft gleichermaßen die Energiewende tragen. Der Bürger darf nicht der alleinige Verantwortliche und Zahler der Energiewende sein.

Auch der viel diskutierte Ausbau der Stromnetze relativiert sich schnell, wenn bei grüner Energie nicht immer nur an zentrale Großkraftwerke gedacht werden würde, sondern vielmehr die dezentrale Versorgung in den Fokus der Betrachtung rücken würde. Denn viele kleine Erzeuger machen die wenigen großen Erzeuger überflüssig. Dass diese Tatsache natürlich an anderer Stelle – nämlich bei den Großkraftwerksbetreibern bzw. Energieversorgungsunternehmen – nicht so gern gesehen ist, ist klar. Denn wer möchte schon energieautarken Kunden Energie anbieten, die sie gar nicht mehr benötigen!? Das wäre ein "schlechtes" Geschäft.

Eines ist sicher: Klimaschutz erfordert Veränderungen, die natürlich auch Investitionen erforderlich machen. Aber weniger Klimaschutz ist bedeutend kostspieliger. Denn letzteres würde unser aller Zukunft kosten! Was meinen Sie dazu?

Montag, 13. August 2012

Umweltverbände fordern Sofortprogramm für die Energiewende

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), der Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND) und die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) haben der Bundesregierung am 8. August ein Sofortprogramm für die Energiewende vorgelegt, so der aktuelle PHOTON-Newsletter.

Bild: Bernd Wachtmeister  / pixelio.de
In diesem Programm fordern die Verbände, die Energiewende konsequent weiter anzugehen und nicht von ihr abzulassen. Sie erklären, dass keine weiteren Änderungen am Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) erfolgen dürfen. Der Einspeisevorrang und die Vergütungssätze sind laut Sofortprogramm sehr wichtige Bestandteile des EEG. Außerdem sollen die sinkenden Preise an der Strombörse an die Verbraucher weitergeleitet werden. Dadurch entsteht eine Entlastung von 2,5 Milliarden Euro im Jahr, so die Verbände. Detaillierte Informationen finden Sie hier.

Samstag, 11. August 2012

Ergebnisse des aktuellen Klima-Barometers

Die co2online GmbH veröffentlicht laut sonnenseite.com vierteljährlich die Ergebnisse des Klima-Barometers. Das Klima-Barometer ermittelt das öffentliche und persönliche Interesse der Bürger an Klimaschutzthemen. Dies geschieht über eine Online-Umfrage auf co2online.de. Zusätzlich ermittelt die co2online GmbH einen Index, der Entwicklungen und Veränderungen verdeutlicht. Dieser Index setzt sich aus Experteneinschätzungen, der Anzahl der Beiträge in den Medien, der Häufigkeit von Google-Anfragen zu den Themen Klimaschutz, Klimawandel und Energiesparen sowie der Nutzungshäufigkeit von Ratgebern zusammen. Derzeit ist der Index von 60 auf 54 Punkte gesunken.


 
In Bezug auf die Kritikpunkte der Energiewende nennen 39 Prozent der Teilnehmer die Erhöhung der Stromkosten durch die Energiewende, so dass der Klimaschutz nur wenig Beachtung findet. 30 Prozent der Befragten sehen den Bau neuer Kohle- und Gaskraftwerke als Hauptproblem der Energiewende und 20 Prozent der Umfrageteilnehmer unterstützen die Energiewende ohne Vorbehalte. Nach der Fukushima-Katastrophe geben laut Bericht die Hälfte aller Befragten an, dass sie auf ihren Stromverbrauch achten und somit weniger Strom verbrauchen, diese befürworten auch Investitionen in Energieeffizienz und Erneuerbare Energien. Jeweils 36 Prozent gaben an, dass beide Bereiche gleichermaßen gefördert werden sollten.

sonnenseite.com erläutert, dass das schlechte Ergebnis des Klimabarometers auf die unzureichenden Informationen der Medien zurückzuführen ist. Diese müssen den Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Energiewende stärker verknüpfen, um die Notwenigkeit der Energiewende zu verdeutlichen.

Freitag, 10. August 2012

Energieeffizienz leidet unter Steuergeschenken

Große, energieintensive Industriebetriebe verbrauchen sehr viel Strom. Die Steuer, die sie für den Strom bezahlen, bekommen die Betriebe zu einem Großteil rückerstattet. Von der EEG-Umlage sind diese Betriebe ebenfalls befreit, ohne eine Gegenleistung dafür zu erbringen. Die Energiewende liegt in diesem Sinne also allein in den Händen der mittleren und kleinen Betriebe sowie der privaten Haushalte. Die Neuregelung der Energie- und Stromsteuer für Unternehmen des produzierenden Gewerbes, die am 01. August dieses Jahres als Entwurf beschlossen wurde, ändert nichts an der unverhältnismäßigen Situation. Greenpeace und das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) kritisieren die Neuregelung und geben Anreize zur Änderung.


Bild: Benjamin Klack  / pixelio.de
Greenpeace erläutert auf sonnenseite.com, dass Deutschland für diese Steuererleichterung der Industriebetriebe 2,3 Milliarden Euro pro Jahr zahlen muss. Eine Senkung dieser unnötigen Kosten hätte jetzt durch die Neuregelung stattfinden können.

Ebenso wie Greenpeace bedauert auch das FÖS auf sonnenseite.com, dass sich durch den Entwurf keine großen Änderungen ergeben haben. Um die unverhältnismäßigen Zahlungen für die Energiewende auszugleichen, fordern Greenpeace und das FÖS die Betriebe nicht pauschal von der Steuer zu befreien, sondern nur die Betriebe zu unterstützen, die im Gegenzug an der Energieeffizienz arbeiten und in sie investieren. Der neu angelegte Satz von durchschnittlich 1,3 Prozent Effizienzsteigerung pro Jahr und Betrieb ist schon in den letzten Jahren erreicht worden und bietet somit keinen weiteren Anreiz für Investitionen, so das FÖS. Dies blockiert den Ausbau der Energieeffizienz. Das FÖS kritisiert außerdem, dass der neue Entwurf sehr nah an den Vorschlägen der Industrie angelehnt ist und wahrscheinlich Wirtschaftsinteressen wichtiger sind als der Klimaschutz.

Donnerstag, 9. August 2012

EnBW verzichtet auf Atom-Klage

Der Energieversorger EnBW verzichtet laut FOCUS Online auf eine Klage gegen den Atomausstieg. EnBW begründet die Entscheidung gegen die Klage mit der fehlenden Grundrechtsfähigkeit, da der Betrieb zu 98 Prozent in öffentlicher Hand liegt. Dennoch teilt die EnBW laut FOCUS Online die rechtliche Auffassung, dass der Atomausstieg einer Enteignung der Atomkraftwerke gleicht und nicht dem Wohle der Allgemeinheit dient. Die Energieversorger haben somit laut eigener Aussage ein Grundrecht auf Entschädigung und beziehen sich dabei auf Artikel 14 Absatz 3 des Grundgesetzbuches.

Bild: Thorben Wengert  / pixelio.de
Nach dem atomaren Gau in Fukushima, beschloss die Bundesregierung den Ausstieg aus der Atomkraft. Durch diesen Ausstieg sind die Energiekonzerne E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW stark beeinträchtigt, da sie den Strom aus den Atomkraftwerken produzieren und vertreiben. Im November letzten Jahres reichten E.ON und RWE daher Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen den Atomausstieg ein. Vattenfall folgte E.ON und RWE im Juli dieses Jahres. E.ON und RWE fordern circa 15 Milliarden Euro Schadensersatz. Die Eigentumsgarantie schütze nach Betreiberangaben die Kraftwerke, die erteilten Betriebsgenehmigungen und die vom Bundestag zugeteilten Reststrommengen sowie die Anteile an den Betreibergesellschaften.

Nur ein Jahr vor dem Atomausstieg haben CDU/CSU und FDP die Laufzeiten für die Reaktoren verlängert. Dementsprechend haben die Energieversorger unter anderem in die Sicherheit der Kraftwerke und neue Castor-Behälter investiert, so die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Unser Kommentar hierzu:

Vor allem aber die Sicherheit der Atomkraftwerke wird in der Bevölkerung oft angezweifelt. Nicht zufällig wurden acht Atomkraftwerke nach Fukushima dauerhaft vom Netz genommen, ohne dass in Deutschland auch nur ein einziges Licht ausgegangen ist. Das Märchen von der Stromlücke blieb somit in einem breit angelegten Praxistest das, was es de facto vorher war und immer noch ist: Ein Märchen der Atomlobby.

Die Klage ist insbesondere vor dem Hintergrund der nicht genau bezifferbaren Kosten, die die Gesellschaft durch den Rückbau und die Endlagerung - sofern es letztere überhaupt geben kann - zu tragen hat, Realsatire auf höchstem Niveau. Viel zu lange verdienen die großen Atomkonzerne schon an ihrer Kernkraft, während sie die Kosten untentwegt auf die Gesellschaft abwälzen. Warum die Gesellschaft aber nicht an den Milliarden-Gewinnen dieser Konzerne beteiligt wird, fragen sich die Betreiber lieber nicht.

Schadenersatz schön und gut, aber dann bitte nicht als Einbahnstraße. Auch die Bürger und die künftigen Generationen verdienen Schadenersatz für die unbezahlbaren Lasten des derzeit nicht entsorgbaren Mülls.

Unser Fazit: Die Gerechtigkeit darf nicht nur auf der Seite der Großkonzerne liegen! Wenn Schadenersatz, dann bitte auf globaler Ebene. Gerechtigkeit sollte kein dehnbarer Begriff sein, sondern allumfassend sein und somit beide Seiten der Medaille berücksichtigen.     

Freitag, 3. August 2012

Zubau-Rekord: 1,8 Gigawatt neue Sonnenpower im Juni

Rund 1,8 Gigawatt Photovoltaik-Zubau meldet die Bundesnetzagentur für den Monat Juni. Dies geht aus einer aktuellen Newsletter-Meldung des Fachmagazins Photon hervor. Damit gibt es einen neuen Zubau-Rekord. Deutlich ist dabei der Anstieg der Anlagengröße, die nun im Schnitt bei 121 Killowattpeak (kWp) liegt - zuvor lag die durchschnittliche Größe bei lediglich 30 kWp.

Die aktuellen Zahlen sind bei der Bundesnetzagentur als Excel-Tabelle zu finden.Demnach kommt Niedersachsen im Juni 2012 auf eine Zubauhöhe von rund 204.312 kWp bzw. 0,2 GW. Bremen hat in diesem Zeitraum einen Zubau von 1.413 kWp gemeldet.

Abschließend möchten wir noch einen detaillierteren Überblick über die Installationen in unserer unmittelbaren Region - also für Bassum, Syke, Weyhe, Sulingen, Stuhr, Oyten und Twistringen - geben:

Spitzenreiter Bassum konnte zirka 1.488 kWp Photovoltaik-Zubau verbuchen. Syke kommt hingegen auf etwa 144 kWp und landet damit in diesem regionalen Ranking auf Platz zwei. Die größte Anlage hatte dort immerhin eine beachtliche Größe von rund 100 kWp. Weyhe hat mit rund 87 kWp zum Zubau beigetragen. Die in dem Monat Juni größte Ortsanlage wurde am 29. Juni mit 69,81 kWp installiert. Dicht gefolgt schafft es Sulingen auf 81 kWp installierte Nennleistung. Die Gemeinde Stuhr kommt gerade mal auf gerundete 38 kWp. Noch weniger Neuinstallationen haben Oyten mit 17 kWp und Twistringen mit 15 kWp vorzuweisen.

In diesem Sinne: Frohes Weiterbauen!

Tierische Bestandteile in pflanzlichen Produkten

Verbrauchern ist es fast nicht möglich, tierische Produkte in Lebensmitteln zu vermeiden, da die Kennzeichnung der Lebensmittel unzureichend erfolgt. Dadurch können vermeintlich vegane oder vegetarische Lebensmittel tierische Bestandteile enthalten. Dies ermittelt die Verbraucherorganisation foodwatch, die durch häufige Anfragen von Facebook-Nutzern zu einzelnen Produkten Recherchen für sinnvoll hielt. Die Ergebnisse der Recherchen führten zu einer am 02. August 2012 gestarteten E-Mail-Aktion, die Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner zu einer Änderung in der Auszeichnungspflicht von Lebensmitteln bewegen soll.

Bild: Rike  / pixelio.de
Wie sonnenseite.com berichtet, fordert foodwatch, dass alle Zutaten oder Verarbeitungshilfsstoffe, die mit tierischen Produkten in Kontakt kommen, auf der Lebensmittelverpackung ausgezeichnet werden müssen. Auch tierische Bestandteile in Aromen oder Zusatzstoffe sollen laut foodwatch ausgewiesen werden, damit jeder erkennt, dass ein Lebensmittel tierische Bestandteile enthält. Eine weitere Forderung ist die rechtliche Definition von "vegetarisch" und "vegan". Vegetarisch bedeutet, dass ein Produkt frei von Bestandteilen ist, die von einem toten Tier stammen. Eier und Milch sind erlaubt. Vegan bedeutet, dass ein Lebensmittel keinerlei Bestandteile tierischen Ursprungs enthält.

Valensina und hohes C von der Eckes Granini GmbH bieten Säfte mit Gelatine als Trägerstoff der zugesetzten Vitamine an, ohne dies kennzeichnen zu müssen, so sonnenseite.com. Diese Säfte sind somit weder vegetarisch noch vegan, da Gelatine aus dem Eiweiß des Bindegewebes von Tieren gewonnen wird. In vielen Varianten Kartoffelchips von funni-frisch sind ebenfalls tierische Bestandteile enthalten, je nach Variante Wild, Fisch, Geflügel, Rind oder Schwein. Diese müssen ebenfalls nicht auf der Zutatenliste aufgeführt werden.


 Die tierischen Bestandteile werden nicht immer offensichtlich verarbeitet. Auch die Verunreinigung durch Maschinen oder andere Hilfsstoffe ist möglich. Dies nennt sich Kreuzkontamination. So bietet Ritter Sport angeblich milchfreie Schokolade in den Sorten Halbbitter und Marzipan an. Da Ritter Sport in derselben Produktionslinie Milchschokolade herstellt, enthalten laut sonnenseite.com auch die Sorten Halbbitter und Marzipan 0,3 bis 0,4 Gramm pro 100-Gramm-Tafel Milchzucker. Trotz dieser Ergebnisse, die auf der firmeneigenen Internetseite veröffentlicht wurden, bietet Ritter Sport seine Schokolade im Firmenblog als Schokolade für Veganer an. Ähnlich verhält es sich wahrscheinlich bei den als "Veggie" bezeichneten Fruchtgummis von Katjes, die Gelatine-Verunreinigungen aufweisen können, so der Bericht. foodwatch bekam keine Antwort der Firma Katjes auf die Frage, ob der Hersteller die Kreuzkontamination ausschließen kann.

Gelatine verwenden laut foodwatch auch einige Produzenten als technischen Hilfsstoff zum Klären von Wein und Säften. Manche Bäckereien nutzen die Aminosäure L-Cystein, um das Mehl leichter kneten zu können. L-Cystein gewinnt man unter anderem aus Schweineborsten oder Federn.

Wer sich der E-Mail-Aktion von foodwatch anschließen möchte, findet den Text der E-Mail an Ilse Aigner auf foodwatch.de und kann dort seine Stimme abgeben.