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Freitag, 6. Januar 2012

Oettinger plant 40 neue AKW für Europa

Als wäre es nicht schon eine Schande ungeheuerlichen Ausmaßes, dass in unserem Nachbarland Polen neue Atomkraftwerke gebaut werden sollen (das wäre Polens Atomeinstieg!) - nun macht sich EU-Kommissar Günther Oettinger auch noch für ganze 40 neue Atomkraftwerke in Europa stark! Der Zeitraum, in dem dieses Vorhaben umgesetzt werden soll, beläuft sich auf 20 Jahre.


Bild: Thommy Weiss  / pixelio.de
Entsprechend eines Artikels der Süddeutschen Zeitung, der ein Entwurf für die „Energy Roadmap 2050“ der EU vorliegt, wird die Atomkraft von der Kommission als „wichtiger Faktor“ bezeichnet. Laut des Umweltinstituts München e.V. wird die Atomkraft darin für ihre vermeintlich klimafreundliche CO2-freie Energieproduktion zu vergleichsweise niedrigen Kosten gelobt. Das Dokument wurde am 15.12.11 in Brüssel vorgestellt.

Man bedenke hierbei, dass es weder eine Endlagerstätte für den Atommüll gibt, noch, dass man überhaupt weiß, wie mit dem Müll weiter verfahren werden soll. Berücksichtigt man alleine die Kosten, die bisher in die „Endlagersuche“ geflossen sind, kann man doch nicht ernsthaft behaupten, dass Atomstrom „billig“ ist! Das Umweltinstitut führt zudem die Kosten für Uranabbau und für die -anreicherung sowie die Kosten für den Rückbau an, welche zusammengezählt den Atomstrom um einen vielfachen Faktor teurer als Wasser-, Wind- und Solarenergie machen.

Wir berichteten Anfang Dezember über den Aufruf zur Unterstützung der Kampagne gegen Polens Atomprogramm. Es ist toll zu sehen, dass sich viele Menschen an diesem Protest beteiligt haben: Nach Informationen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) konnten über 50.000 Einsprüche gegen den geplanten AKW-Bau in Polen gesammelt werden. Diese wurden bis zum 4. Januar 2012 über verschiedene Organisationen wie BUND, NABU und das Umweltinstitut München gesammelt und in Berlin an die polnische Botschaft überreicht.