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Montag, 23. Januar 2012

Photovoltaik 2012: Eine kurze Bestandsaufnahme

In Sachen Sonnenstrom hat sich einiges getan in Deutschland. Nicht nur, dass seit dem 01. Januar die neue, abgesenkte Einspeisevergütung gilt (siehe Tabelle) und sich im Dezember aufgrund der besagten Kürzung ein Rekordergebnis von 7,5 Gigawatt installierter PV-Leistung eingestellt hat (Hinweis: 3.000 Megawatt wurden im Dezember installiert). Nein – der Streit um die Photovoltaikförderung geht weiter und erreicht neue Dimensionen.

Die entscheidende Frage ist und bleibt: Wollen wir die Energiewende oder nicht?
Umfragen belegen, dass die Bürger in der BRD den Umstieg wollen. Wieso diskutieren Politiker dann nach Fukushima tatsächlich noch darüber, wie man den Zubau an erneuerbarer Sonnenenergie bremsen kann?! Das kann nicht im Sinne der Nachhaltigkeit sein.

Wir brauchen ein klares, widerspruchsfreies Bekenntnis zu den Erneuerbaren Energien. Lippenbekenntnisse reichen nicht – was allein zählt sind Taten. Weitere Kürzungsbestrebungen sind Gift für die Energiewende und damit Gift für die nachfolgenden Generationen.

Vor allem die Photovoltaik macht die Bürger in ihrer Stromversorgung unabhängiger. Eine dezentrale Energieversorgung – vor allem in Bürgerhand - sollte das deklarierte Ziel einer verantwortungsbewussten Regierung sein.

Will man bezahlbaren Solarstrom, so ist ein Bremsen des PV-Marktes ein Irrweg. Es ist eine ökonomische Tatsache, dass ein größeres Angebot an solaren Lösungen den Preis senkt. Eine Verknappung des Angebotes bewirkt genau das Gegenteil. Wenn nun viele deutsche Solarfirmen dem Kürzungswahn nicht gewachsen sind, dann wird sich das Angebot ganz automatisch verknappen. Auch das Gesetz der Massenproduktion lässt keine anderen Schlüsse zu: Nur dann wenn die Produktionsmenge steigt, können sich Kostensenkungen ergeben. Denn es macht einen großen Unterschied, ob sich die Produktionskosten mit hohem Fixkostenanteil auf wenige oder auf viele Solarkomponenten verteilen.

Nun verkündet Umweltminister Röttgen jedoch, die Solarförderung künftig sogar monatlich absenken zu wollen und diese jährlich auf 24 Prozent zu begrenzen. Zudem spricht Röttgen offen davon, dass die Zubauzahlen der Photovoltaik zu hoch seien. Vor dem Hintergrund der oben geschilderten Logik nicht nachvollziehbar!

Vielleicht liegt das vor allem daran, dass sich die politische Führungsriege unseres Landes eine dezentrale, autarke Energieversorgung im Sinne einer Demokratisierung der Stromversorgung nicht wirklich vorstellen kann?! Vielleicht wird daher immer noch wenigen Großkonzernen der konventionellen Energieversorgung der Rücken gestärkt, um die veraltete zentrale Versorgung aufrechtzuerhalten und die Energieversorgung auf gar keinen Fall den Bürgern zuzumuten?!

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